Obwohl die Werbebotschaften von Kabelnetz- und Telekomfirmen in der Schweiz etwas anderes glauben machen wollen: Mobiltelefonieren im Ausland ist immer noch teuer. Wer mit einem Schweizer Handy telefoniert, zahlt deutlich höhere Roaminggebühren als Konsumenten aus den Nachbarstaaten in der EU. Dies zeigt ein ­Vergleich von Berec, dem ­Verbund der Europäischen Aufsichtsbehörden für die elektronische Kommunikation. Swisscom hat die Roaminggebühren nur beim teuersten Abo (Infinity XL) abgeschafft. Dieses Abo kostet 2148 Franken pro Jahr! Und Cablecom ist mit 30 Rappen pro Minute für Anrufe im Ausland immer noch deutlich teurer als ihre Kon­kurrenzunternehmen in der EU (19,4 Rappen). Die Schweizer Roaminggebühren betragen im Durchschnitt 66 Rappen pro Minute. Das ist mehr als dreimal so viel wie in der EU. 

Ankommende Anrufe: Sieben Mal teurer 

Für im Ausland eingehende Anrufe zahlen EU-Bürger rund 4,7 Rappen. Schweizer im Ausland zahlen 36 Rappen – mehr als das Siebenfache. Das geht ins Geld. Der Roaming-Rechner auf der saldo-Website zeigt: Seit 2009 haben die Telefonkunden in der Schweiz 3,3 Milliarden Franken zu viel für Handygebühren bezahlt.

Hohe Kosten vermeiden

  • Erkundigen Sie sich, ob Ihre Telekomfirma günstige Roamingangebote für einen beschränkten Zeitraum anbietet, sogenannte Optionen.
  • Prüfen Sie, ob das Datenroaming auf dem Handy ausgeschaltet ist. Auf manchen Geräten ist diese Funktion im Ausland standardmässig deaktiviert, bei andern muss sie ausgeschaltet werden.
  • Benutzen Sie im Ausland WLAN und telefonieren Sie über Internettelefon-Apps wie Skype.
  • Schalten Sie die Mailbox aus: Für Swisscom ##004# und Anruftaste drücken. Für Sunrise: #145# und Anruftaste. Für Salt: #004# und Anruftaste.
  • Kaufen Sie sich am ­Ferienort eine SIM-Karte eines ­lokalen Anbieters («K-Tipp» 5/15).