Mit einer aufwendigen Werbekampagne versuchen Schweizer Solarienbetreiber Besuche ihrer Studios gesund zu reden. So wirbt der Branchenverband Photomed auf Plakaten mit Slogans wie «Nur 200 Meter bis zur sonnigen Vitamin-D-Tankstelle» für den Solarienbesuch. 400 Plakate lässt der Verband in der Deutschschweiz kleben, um auf die angebliche «Notwendigkeit einer Besonnung» in der sonnenarmen Winterzeit hinzuweisen.

«Die Werbung ist irreführend», kritisiert Günther Hofbauer, Leitender Arzt an der Dermatologischen Klinik des Zürcher Unispitals. Die in Solarien abgesonderte UVA-Strahlung sei nämlich nicht identisch mit dem UV-Licht der Sonne. «Solarien heben daher auch nicht den Vitamin-D-Spiegel im Körper», sagt Hautexperte Hofbauer. Vielmehr erhöhe die regelmässige Benutzung von Solarien das Hautkrebsrisiko.

Photomed-Sprecher Detlef H. Hubbert rechtfertigt die Kampagne damit, dass in hiesigen Solarien Röhren verwendet würden, die spezielle UV-Strahlen abstrahlten, welche die Vitamin-D-Produktion förderten. Hubbert räumt ein, dass diese Strahlen unter 2 Prozent aller UV-Strahlen ausmachen. (Mehr zum Vitamin D hier)