Sicher auf dem Steinweg
Wer nicht zwei linke Hände hat, für den ist das Verlegen von Gartenplatten keine Hexerei. Bei Materialien und Preisen gibt es grosse Unterschiede.
Inhalt
Haus & Garten 01/2009
07.03.2009
Letzte Aktualisierung:
11.03.2009
Regine Elsener
Welche Art von Platten man wählt, hängt in erster Linie vom Zweck und Bedürfnis ab – und nicht zuletzt auch vom Preis. Einen Punkt gilt es jedoch immer zu beachten: Das Material muss frostsicher, witterungsbeständig, stoss- und rutschfest sein. Soll der Weg oder Sitzplatz auch optisch etwas hermachen, wird man die gewöhnlichen Betonplatten links liegen lassen. Man entscheidet sich eher für bearbeiteten Beton mit Muster oder für Platten aus Naturstein. ...
Welche Art von Platten man wählt, hängt in erster Linie vom Zweck und Bedürfnis ab – und nicht zuletzt auch vom Preis. Einen Punkt gilt es jedoch immer zu beachten: Das Material muss frostsicher, witterungsbeständig, stoss- und rutschfest sein. Soll der Weg oder Sitzplatz auch optisch etwas hermachen, wird man die gewöhnlichen Betonplatten links liegen lassen. Man entscheidet sich eher für bearbeiteten Beton mit Muster oder für Platten aus Naturstein. Beide Materialien variieren in Farbton und Struktur. Naturstein verleiht der grünen Oase einen besonderen Touch. Gartenfreunde setzen ihn deshalb gerne als Blickfang ein. Aus ökologischer Sicht ist einheimischer Stein (z. B. Granit, Sandstein, Porphyr) zu bevorzugen, obwohl er etwas teurer ist als Steinplatten aus dem Ausland.
Beton ist robuster als Naturstein. Und auch hier ist die Auswahl gross. Es gibt Betonplatten in diversen Farbtönen und mit unterschiedlichen Strukturen. Als Unterlage verwendet man Splitt, Sand oder Kies. Dieses Material sollte frei von Lehm oder Erde sein. Sonst gefriert die Unterlage bei Frost und taut bei wärmeren Temperaturen wieder auf. Dieser Prozess schadet den Steinplatten. Dient der Plattenweg einzig dazu, trockenen und sauberen Schuhs vom Haus in den Garten zu gelangen und zurück, genügen einzelne Platten, die man lose im Rasen platziert. Sie müssen jedoch fest auf dem Untergrund liegen. Nachteil: Ist es Zeit den Rasen zu mähen, muss man das Gras den Steinkanten entlang von Hand schneiden.
Material aus dem Baumarkt oder direkt vom Steinbruch
Will man jedoch auch mit einer Schubkarre zu den Beeten gelangen und den Kinderwagen oder Grill zum Sitzplatz rollen, legt man den Weg breiter und kompakter an. Dazu braucht man neben dem Material auch das richtige Werkzeug (siehe unten). In Gartenzentren und Baumärkten erhält man Gartenplatten in vielen Grössen und Materialien. Auf Mass zugeschnittene Steinplatten gibts im Fachhandel. Wer geschickt ist, kann mit entsprechendem Werkzeug den Stein auch selber in die gewünschte Grösse und Form bringen. Verschiedene Steinbrüche in der Schweiz verkaufen auch Schotter, Kies, Splitt und Sand an Privatkunden.
Ist der Sitzplatz oder Gartenweg einmal fertig verlegt, so kann es über kurz oder lang vorkommen, dass die eine oder andere Platte zu wackeln beginnt. Einen Trick, die leidige Sache zu beheben, gibt es nicht: Es bleibt nichts anderes übrig, als die Platte herauszuheben und, falls nötig, den Untergrund mit Kies und/oder Splitt etwas aufzufüllen und wieder zu ebnen, bevor man die Platte erneut verlegt.
So werden Gartenplatten verlegt
- Markierung: Länge, Breite und Höhe des geplanten Gehwegs oder Platzes mit Holzpflöcken und Schnüren markieren.
- Aushub und Unterlage: Innerhalb der Markierung 20 bis 30 cm Erde ausheben, anschliessend ca. 15 cm Schotter einfüllen und verdichten (mittels Plattenvibrator). Dann folgt eine Schicht (ca. 5 cm) Kies oder Splitt. Dieser wird mit einer Latte längs oder quer plan abgezogen (mit Wasserwaage kontrollieren). Je nachdem, ob man Platten im oder am Rasen entlang verlegt, darauf achten, dass sie bündig oder knapp unter dem Rasenrand abschliessen – man kann später ungehindert mähen.
- Platten verlegen: Auf die Kies-/ Splitt-Schicht legt man die Gartenplatten. Zuerst immer eine Längs-, dann eine Kurzseite verlegen. Nie Platte direkt an Platte legen, sondern schmale Fugen aussparen. Die einzelnen Platten jeweils mit einem Gummihammer leicht anklopfen, um sie der Höhe bereits verlegter Steinplatten anzupassen. Liegt eine Platte zu tief, wird sie entfernt. Allenfalls noch etwas Splitt zugeben und die Platte neu verlegen. Die komplett verlegte Plattenfläche wird am effektivsten mit dem Plattenvibrator verfestigt.
- Fugen einschwemmen: Sand auf den Platten verteilen, in die Fugen fegen. Dann mit einem Gartenschlauch ohne viel Druck den Sand zum Verdichten tief in die Fugen spülen.
- Unkraut: In den Fugen zwischen den Platten wächst häufig Gras oder Unkraut. Dies lässt sich mit einem Fugenkratzer entfernen. Noch einfacher gehts mit dem Hochdruckreiniger bei einer Plattenreinigung. Eventuell weggespülten Sand wieder auffüllen und in die Fugen einschwemmen.
Materialien/Kosten
- Im Fachhandel: Natursteinplatten wie Granit, Schiefer, Basalt, Sandstein, Quarzit oder Marmor je nach Material ab ca. Fr. 30.–/m2 bis weit über 100.–/m2. Betonplatten je nach Bearbeitung ab ca. Fr. 20.– bis ca. 80.–/m2.
- Bei Grossverteilern und Gartencentern: Waschbeton-Platten 50 x 50 cm ab ca. Fr. 8.–. Kies, Splitt, Sand (25kg ab Fr. 9.–).
- Günstiger ist Schotter, Kies, Splitt und Sand direkt vor Ort: Mindestverkaufspreis 30 Franken bis max. 300 kg, z. B. bei der Lägern-Kalksteinbrüche AG in Steinmaur ZH. Je nach Region und Steinbruch (Sandstein, Kalkstein etc.) variieren die Preise.
Was es sonst noch braucht
- Holzpflöcke
- Schnur
- Spaten
- Schaufel
- Wasserwaage
- Abziehbrett- oder -latte
- Gummihammer
- Eventuell Hammer und Meissel zum Behauen von Natursteinen (nur für Könner!).
- Plattenvibrator/Vibroplatte, Miete pro Tag Fr. 50.– (Gerät), Fr. 20.– (Gummiplatte), Versicherung Fr. 7.–, zum Beispiel bei Obi Baumarkt, Bachenbülach ZH.
Internet-Adressen
Steinbrüche in der Schweiz unter
www.wlw.ch > Suchen: Gartenwegplatten
Gartenbauunternehmen unter
www.jardinsuisse.ch