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Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln bewerben das Spurenelement vollmundig. Selen-Tabletten sollen «vor gewissen Krebsformen schützen», so ein Hersteller. Auch die Anti-Aging-Industrie schwört auf Selen. Sie verspricht: Mit den teuren Selen-Präparaten könne man sich vor dem Herzinfarkt schützen, «das Alter verzögern» und «die körpereigene Abwehrkraft stärken».
Doch eine Untersuchung des renommierten Cochrane-Instituts zeigt jetzt: Selen-Präparate nützen nichts, um Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzubeugen oder zu behandeln. Das Institut hatte zwölf Studien ausgewertet mit total über 19 000 Teilnehmern.
Auch vor anderen Krankheiten schützen Selen-Präparate nicht. Frühere Untersuchungen zeigten: Hohe Dosen des Spurenelements beugen weder Prostata- noch Hautkrebs vor. Im Gegenteil: Es besteht gar ein grösseres Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Selen kommt in verschiedenen Lebensmitteln vor und ist nötig für ein gesundes Leben. Gute Selen-Quellen sind vor allem Getreide, Nüsse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte.
Laut Ernährungsfachmann David Fäh nehmen die Menschen in der Schweiz genug Selen mit der Nahrung auf. Dies gelte auch für Veganer – also jene, die weder Fleisch, Fisch, Eier noch Milchprodukte essen. Fäh: «Zusätzliche Selen-Präparate sind deshalb selten nötig und sinnvoll.»
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Selenpräparate: Günstig und wirkungsvoll!
1. Das Cochrane Institute (CI) soll man mit Vorsicht geniessen. Es kommt immer darauf an was CI beweisen will. Die Pharma hat da relativ grossen Einfluss. Entsprechend werden die Studien auch „sortiert“ … Aber nicht nur CI verwendet diese „Methode“. 2. CI hat 12 Studien ausgewählt. Es gibt bis heute mindestens 300+ Selenstudien. Und die waren/sind mehrheitlich entweder positiv oder neutral. Die entsprechende Behauptung von CI zu den Herz-Kreislauf-Krankheiten stimmt ausgesprochen nicht. 3. "Andere Krankheiten …". Hat genau so wenig mit der Wirklichkeit zu tun wie Pkt. 2. Selen ist in der Krebsprävention unzählige Mal mit Erfolg verwendet worden! 4. "Grösseres Risiko an Diabetes …". Auch diese Behauptung gehört ins Reich der Märlis. 5. Die Behauptungen von David Fäh stimmen auch nicht. Die Schweiz ist ein völlig selenarmes Land. Sogar die Bauern müssen ihre Tiere seit Jahrzehnten mit Selen supplementieren. Und es ist heute kaum besser. 6. Selen-Präparate sind nicht teuer. Fr. 10,-- pro Monat reicht. 7. Nüsse sind übrigens verhältnismässig auch stark kupferhaltig. In grösseren Mengen kann dies zu einer Absenkung der (schon jetzt tiefen) Zinkspiegel führen. Zinkmangel ist in Mitteleuropa sowieso ein Problem.