Bei Einzahlungen in die gebundene Selbstvorsorge der Säule 3a zahlen die Banken zurzeit 0,7 bis 1,65 Prozent Zins. Das ist zwar bescheiden, aber besser als jedes Sparkonto. Richtig interessant macht die Säule 3a der Steuervorteil: 3a-Sparer dürfen die Einzahlungen voll vom steuerbaren Einkommen abziehen. Die Kapitalauszahlung wird dagegen getrennt vom übrigen Einkommen bloss mit einem reduzierten Satz besteuert.
Der Zins fällt jährlich an, der Steuerabzug allerdings nur einmalig auf jede Einzahlung. Das hat zur Folge, dass er über die Jahre immer mehr verwässert. So bringt zum Beispiel ein Einzahlungsbetrag von 6000 Franken – bei einer Laufzeit von fünf Jahren, einem Grenzsteuersatz von 25 Prozent, einem Durchschnittszins von 2,5 Prozent und einer angenommenen Steuer von acht Prozent bei der Auszahlung – insgesamt eine Nettorendite von 6,8 Prozent pro Jahr (siehe Kasten mit Beispielrechnungen). Dieselbe Einzahlung erzielt nach 40 Jahren Laufzeit nur noch eine Nettorendite von 3,0 Prozent pro Jahr.
Einzahlungen in die Säule 3a lohnen sich also vor allem mit zunehmendem Alter. In bestimmten Fällen darf man aber sein Säule-3a-Konto auch schon früher auflösen:
- Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum
- Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit
- Definitiver Wegzug aus der Schweiz
- Invalidität
In diesen Fällen ist die Säule 3a auch für Junge attraktiv. Die Voraussetzung dafür: Sie verfügen bereits über ein Einkommen ab rund 65 000 Franken pro Jahr. Denn darunter ist in den meisten Kantonen per saldo kaum mehr ein Steuervorteil gegeben.
Wer also sicher ist, dass er sich demnächst selbständig macht, ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwirbt oder auswandert, kann auch in jungen Jahren bereits von den Steuervorteilen der Säule 3a profitieren.
Doch Vorsicht: Sollte es doch nicht dazu kommen, so ist das angesparte Geld in der Säule 3a blockiert. Und zwar bis fünf Jahre vor dem ordentlichen Pensionierungsalter. Gerade für junge Menschen, die grössere Anschaffungen tätigen oder eine Familie gründen möchten, kann das sehr einengend sein.
Tipp: Bei einem Anlagehorizont von 40 Jahren können Aktien oder Aktienfonds erfahrungsgemäss besser rentieren – auch ohne den Steuervorteil der 3. Säule.
3. Säule: Höchstabzüge
Maximale Einzahlungen 2015: Steuerpflichtige mit Pensionskasse: 6768 Franken Steuerpflichtige ohne Pensionskasse: bis zu 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens (maximal 33 840 Franken)
Einzahlung: So rentiert die 3. Säule
Lesebeispiel: Einmalige Einzahlung 6000 Franken. Nach 20 Jahren beträgt die jährliche Nettorendite 3,6 %.