Wenn Banken neue Fonds oder andere Produkte lancieren, locken sie Anleger manchmal mit einem Zückerchen. «Zeichnen Sie bis Ende Oktober, erlassen wir Ihnen die Kaufkommission», heisst es beispielsweise. Diese Kommissionen betragen oft 1 bis 2 Prozent. Die Ersparnis kann deshalb mehrere Hundert Franken ausmachen. 

Jeder Franken für Kosten schmälert die Nettorendite der Anlage. Aber der Erlass von Kaufgebühren kann auch eine Falle sein. Denn längerfristig fallen die wiederkehrenden Kosten viel mehr ins Gewicht. 

Beispiel: Eine Investition von 10 000 Franken, Rendite brutto – vor Berücksichtigung der Kosten – 4 Prozent, jährliche Kosten 1,5 Prozent. Nach zehn Jahren resultieren so brutto 14 802 Franken und netto 12 801 Franken. Die Kosten schmälern also die Rendite um rund 2000 Franken oder 13,5 Prozent.

Je langfristiger die Geldanlage, umso mehr fallen diese jährlichen Kosten ins Gewicht – nicht nur in Franken, sondern auch prozentual. Beispiel: Nach 30 Jahren resultieren brutto 32 434 Franken und netto 20 976 Franken. Durch die Kosten versickern in dieser Zeitspanne satte 11 458 Franken oder 35 Prozent des Ertrags.

Man sollte sich also nicht durch Zückerchen verführen lassen. Wichtig ist, dass die gekauften Produkte einen guten Leistungsausweis und tiefe wiederkehrende Kosten haben. Dazu gehören Kosten, die direkt den Fonds oder anderen Produkten belastet werden: Vermögensverwaltungs-, Pauschal- und Depotgebühren. Sind diese tief, kommt vom Ertrag des investierten Geldes viel mehr bei den Anlegern an.