Transaktion mit Folgen

Auf die Kreditkarte ist nicht immer Verlass. Das musste Alfred Dätwyler erleben. Seine Karte war blockiert, obwohl er die Limite noch längst nicht ausgeschöpft hatte.

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K-Tipp 09/2013

08.05.2013

Marco Diener

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Transaktion abgebrochen.» Das las K-Tipp-Leser Alfred Dätwyler aus dem solothurnischen Feldbrunnen auf seinem Computerbildschirm, als er mit Kreditkarte im Internet bezahlen wollte. Hatte er eine falsche Nummer eingegeben?

«Transaktion abgebrochen», las er abermals, nachdem er die Nummer nochmals eingetippt hatte. Hätte er seinen Namen mit «ae» statt «ä» schreiben sollen? «Transaktion abgebrochen», hiess es auch beim dritten Mal.

Deshalb rief Dätwyler bei der Kreditkartenfirma an. Dort bekam er zu hören, er habe die Kreditkartenlimite überschritten. Zwar hatte er ein paar Tage zuvor bei der Swiss drei Flugbillette für insgesamt 2700 Franken gekauft. Doch seine Limite beträgt 5000 Franken. Sie war also noch längst nicht ausgeschöpft.

Aus einer Belastung werden drei

Die Kreditkartenfirma Viseca erklärt dem K-Tipp: «Die Swiss hatte tatsächlich eine Autorisierungsanfrage über 2700 Franken eingereicht.» Das heisst: Die Swiss hatte angefragt, ob Dätwylers Kreditkarte eine Zahlung in dieser Höhe zulasse. Die Viseca bejahte und belastete den Betrag provisorisch.

Drei Tage später, so die Viseca, habe die Swiss «drei einzelne Transaktionen über je 900 Franken belastet». Das Computersystem habe nicht erkannt, dass es sich bei den provisorisch belasteten 2700 Franken und bei den dreimal 900 Franken um die gleiche Transaktion gehandelt habe. Deshalb seien insgesamt 5400 Franken belastet worden. Und damit war die Karten-Limite überschritten.

Die Viseca sagt auch, die Swiss habe es bei der definitiven Belastung versäumt, auf die vorgängige Autorisierungsanfrage hinzuweisen. Und sie habe auch den entsprechenden Autorisierungscode nicht mitgeliefert. Daher die Probleme.

Die Swiss sieht es anders. Sie habe den verlangten Code bei jeder einzelnen Belastung über 900 Franken mitgeliefert. Das Versäumnis liege auf Seiten der Viseca. Sie hätte den blockierten Betrag von 2700 Franken freigeben müssen.

Was jetzt? Hat die Swiss den Code geliefert oder nicht? Hat die Viseca den Code erhalten oder nicht? Der K-Tipp fragte nochmals nach. Und plötzlich gibt die Viseca klein bei: Doch, die Swiss habe den Code tatsächlich geliefert. Aber das Computersystem habe den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Beträgen trotzdem nicht herstellen können.

Viseca verspricht Verbesserungen

Sowohl die Swiss als auch die Viseca räumen ein, dass es sich beim Fall von Alfred Dätwyler keineswegs um einen Einzelfall handle. Solche Probleme gebe es mitunter auch mit Hotels, Tankstellen und Autovermietern. Auch da würden Beträge zuerst autorisiert und erst dann belastet.

Immerhin: Die Viseca stellt für den kommenden Herbst ein paar Verbesserungen in Aussicht. So sollten autorisierte Beträge weniger schnell zu Kartensperrungen führen.

«Soll ich jetzt nach jeder Buchung von Flügen bei der Kreditkarten-Firma anrufen und fragen, ob die Limite überschritten ist?», fragt Alfred Dätwyler. Die absurd klingende Antwort: Ja, vor allem vor einer Auslandreise, bei der man auf eine Kreditkarte angewiesen ist.

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