Swisscom: Prepaid-Handys bleiben gesperrt

Swisscom verspricht, die Handy-Sperre abzuschaffen – aber nur für Abo-Kunden. Orange und Sunrise halten an der kundenfeindlichen Praxis mit dem SIM-Lock fest.

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K-Tipp 10/2013

22.05.2013

Christian Birmele

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Wer ein vergünstigtes Handy über Swisscom, Orange oder Sunrise bezieht, hat darauf meist den sogenannten SIM-Lock. Diese Sperre verhindert, dass man das Gerät mit der SIM-Karte einer anderen Telecomfirma betreiben und so Kosten sparen kann. Beispiel: Bezieht man bei Orange ein iPhone, funktioniert es nur mit einer SIM-Karte von Orange. Swisscom- und Sunrise-Karten werden nicht akzeptiert.

Erst nach Ablauf der Vertragslaufzeit kann man den SIM-Lock entfernen. Besonders beim Telefonieren im Ausland (Roaming) ist das ärgerlich. Denn in gesperrte Handys kann man keine günstige SIM-Karte eines lokalen Telecomunternehmens einsetzen. Folge für Handybesitzer: überrissene Roaming-Gebühren. Auch das günstige Telefonieren von der Schweiz ins Ausland mittels spezialisierter Firmen wie Lebara und Lycamobile wird verunmöglicht.

Swisscom verspricht nun, die kundenfeindliche Praxis per 1. Juli abzuschaffen. Der Haken: Dies gilt nur für Kunden mit einem Abonnement. Bei den meisten Handys der rund 2,5 Millionen Prepaid-Kunden gibts den SIM-Lock nach wie vor. Das ist stossend. Denn Prepaid-Verträge haben keine fixen Laufzeiten. Kunden könnten also jederzeit den Anbieter wechseln. Damit ist klar: Mit dem SIM-Lock soll das erschwert werden.

Alternative: Prepaid-Handy ohne SIM-Lock

Swisscom begründet das Vorgehen mit verbilligten Handys. Und: «Beim Bezug eines Handys zusammen mit der Prepaid-Karte gibts zum Teil 20 Franken Gesprächsguthaben.» Doch der angebliche Rabatt auf den Prepaid-Handys ist meist gar keiner. Zu vielen Modellen gibts nämlich günstigere oder bessere Alternativen – und zwar ohne SIM-Sperre.

Erstes Beispiel: Die einfachen Prepaid-Handys Nokia C2-01 SL und Samsung GT-E2530 kosten bei Swisscom mit SIM-Sperre je Fr. 29.–. Das vergleichbare Samsung E1050 gibts bei Media Markt für nur Fr. 12.95 – ohne SIM-Sperre.

Zweites Beispiel: Swisscom verkauft das Emporia Essence Plus mit SIM-Lock für Fr. 99.–. Für rund Fr. 4.– mehr bekommt man bei Techmania.ch ohne SIM-Lock das deutlich bessere Emporia Elegance Plus.

Übrigens: Orange und Sunrise halten auch bei Abo-Kunden am SIM-Lock fest. Das gleiche gilt für Coop und Ok.-Mobile. Am kundenfeindlichsten ist M-Budget Mobile: Dort gilt die SIM-Sperre permanent und kann nicht aufgehoben werden. Die meisten anderen Prepaid-Handys lassen sich nach zwei Jahren problemlos freischalten (siehe Kasten).

Nicht vergessen: SIM-Lock nach zwei Jahren freischalten lassen

Was viele Prepaid-Kunden nicht wissen:

Sie können den SIM-Lock nach zwei Jahren kostenlos aufheben lassen:

Swisscom-Kunden können das entweder im Swisscom-Shop oder per Tel. 0800 800 800 erledigen lassen. Eine ausführliche Anleitung findet man auch im Internet, unter Swisscom.ch
Orange- oder Sunrise-Kunden wenden sich entweder telefonisch an den Kundendienst (Orange: Tel. 0800 700 600, Sunrise: Tel. 0800 707 707) oder lassen die Sperre im nächsten Fachgeschäft entfernen.

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