Auf einem Balkon kann man grundsätzlich alles anpflanzen, was auch in einem Garten wächst. Denn Blumen, Kräuter und Gemüse gedeihen in Töpfen und Kübeln ebenso gut wie in Beeten. Wichtig für einen schön spriessenden grünen Balkon sind folgende Punkte:
Pflanzen nach Standort wählen
Idealerweise ist ein Balkon nach Südosten oder Südwesten ausgerichtet. Auch die volle Südlage ist geeignet. Doch dann muss man genau auf die Bewässerung und den Sonnenschutz achten. Je nach Lage eignen sich folgende Pflanzen:
- Sonnig: Mediterrane Kräuter wie Majoran, Rosmarin und Thymian. Auberginen, Bohnen, Gurken, Peperoni, Tomaten, Zuckererbsen, Rüebli. Astern, Dahlie, Engelstrompete, Geranien, Hibiskus, Hyazinthen, Laven-del, Narzissen, Oleander, Schwarzäugige Susanne, Vergissmeinnicht.
- Halbschattig: Pfefferminze, Pflücksalat und Radieschen. Begonien, Buchsbäumchen, Christrosen, Efeu, Glockenblumen, Laurentie, Leberbalsam, Pantoffelblume, Petunien, Männertreu, Tränendes Herz.
- Schattig: Bärlauch, Mangold. Akelei, Elfenblume, Farn, Fleissige Lieschen, Fuchsie, Glockenblume, Hortensie, Knollenbegonie, Prachtspieren, Purpurglöckchen, Rauke, Schaumkraut, Schneeflockenblume und Waldmeister.
Auf den Schutz vor Wind achten
Eine gute Luftzirkulation ist für das Gedeihen der Pflanzen wichtig. Stehende Luft macht sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Starker oder permanenter Wind ist auch nicht ideal, besonders für hochwüchsige Pflanzen. Deshalb falls nötig für Windschutz sorgen. Apropos Wind: Töpfe so aufstellen und fixieren, dass sie bei Stürmen nicht zu gefährlichen Geschossen werden.
Klassische Balkonkästen meiden
Es gibt eine riesige Auswahl an Pflanzengefässen (siehe Beispiele auf dieser Seite). Wichtig: Die klassischen, schmalen Balkonkästen sollte man nicht verwenden. Sie bieten den Pflanzen oft zu wenig Raum zum Atmen und schützen die Wurzeln zu wenig vor Trockenheit und Kälte. Grosse und schwere Kübel platziert man am besten auf Rolluntersetzern.
Richtige Erde und Dünger wählen
Für mehrjährige Pflanzen bietet sich mineralische Erde an. In den Fachmärkten heisst sie auch Dachgarten- oder Kübelpflanzenerde. Einjährige Pflanzen und Kräuter mögen eher leichtere Erde mit weniger mineralischen Anteilen.
Mehrjährige Pflanzen behandelt man im Frühjahr mit einem Langzeitdünger. Einjährige Pflanzen sollte man einmal wöchentlich beim Giessen mit Flüssigdünger versorgen.
Mediterrane Kräuter wie Lavendel und Thymian dagegen brauchen wenig bis gar keinen Dünger.
Auf die Bewässerung achten
Balkonpflanzen trocknen bei Sonne und Wind schnell aus, da ihr Erdreich limitiert ist. Die Feuchtigkeit der Erde sollte man daher täglich kontrollieren. Gut sind Drainagesysteme aus Hydrokugeln oder Vliesstoff. Es gibt auch Speicherkästen mit Wasserreservoir.
Verfügt der Balkon über einen Wasseranschluss, lohnt sich eventuell ein automatisches Bewässerungssystem.
Die Vertikalen ausnutzen
Je kleiner ein Balkon ist, desto mehr sollten die vertikalen Flächen ausgenutzt werden. Auch hier gibt es eine grosse Auswahl an Gefässen.
Tipp: Bohnen, Efeu oder Clematis lassen sich an Geländern, Wänden und Spalieren hochziehen. So sorgt man erst noch auf natürliche Art für Sichtschutz.
Hochbeete und Mini-Gewächshäuser
Falls der Platz und die Tragkraft des Balkons reichen, sind Hochbeete eine Variante. Es gibt auch fahrbare Modelle. Um Gewicht zu reduzieren, als unterste Schicht Styropor verwenden. Darauf legt man ein Vlies und zuoberst Kompost und Balkonerde.
Ideal für Hochbeete sind Mischkulturen: Sie fördern Wachstum und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen. Selbst kleine Gewächshäuser lassen sich auf einem Balkon platzieren (siehe unten). Vorteil: Aufgrund der frühen Aussaat verlängert sich die Erntezeit.
Für Anfänger: Blumen und Kräuter
Wer noch keine Erfahrung mit dem Gärtnern hat, beginnt am besten mit Blumen. Ideal sind Gras- oder Samenmischungen, weil sie wenig empfindlich sind. Auch Kräuter sind relativ robust und halten Temperaturschwankungen sowie Unwettern meist stand.
Für Fortgeschrittene: Gemüseanbau
Etwas anspruchsvoller ist Gemüse. Die Gefässe sollten sehr viel Volumen haben und mindestens 40 cm hoch sein. Je mehr Erde im Topf ist, desto weniger trocknen die Pflanzen aus.
Bei den Sorten gibt es keine Grenzen: Von Tomaten, Gurken, Peperoni über Rüebli und Radiesli bis zu Kartoffeln ist alles möglich.
Wichtig: Die Pflanzen dürfen sich nicht gegenseitig Licht und Wasser rauben.
Buchtipp
Der Balkon gehört zur Mietsache. Der Mieter darf darauf grundsätzlich machen, was er will. Der Vermieter darf ihm nicht verbieten, Pflanzentöpfe auf den Balkon zu stellen – ausser sie sind so schwer, dass sie ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Das Gleiche gilt für Blumenkistchen, die an der Innenseite des Balkon- oder Terrassengeländers hängen. Kistchen auf der Aussenseite darf der Vermieter nur in Ausnahmefällen verbieten, zum Beispiel bei historischen Gebäuden.
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