So tricksen Sie den Fleckenteufel aus
Ob Rotwein, Tinte oder Gras: Viele Flecken lassen sich mit einfachen, altbewährten Mitteln und Tricks entfernen. Vorausgesetzt, man rückt dem Schmutz sofort zu Leibe.
Inhalt
Haus & Garten 01/2009
07.03.2009
Letzte Aktualisierung:
11.03.2009
Pieter Poldervaart
Turnschuhe, Fussballtrikots und Trainerjacken sind allgegenwärtig im Strassenbild. Ein Nachteil der bunten Sportklamotten: Flecken lassen sich oft nicht auswaschen, so heftig man auch daran herumscheuert. «Besonders Obstsaft und Schweissränder oxidieren mit den Mikrofasertextilien und sind kaum mehr zu entfernen», weiss Christine Tschudin, Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft am Zentrum Ebenrain in Sissach BL. «Synthetik macht Sinn bei sportlichen Aktivitäten...
Turnschuhe, Fussballtrikots und Trainerjacken sind allgegenwärtig im Strassenbild. Ein Nachteil der bunten Sportklamotten: Flecken lassen sich oft nicht auswaschen, so heftig man auch daran herumscheuert. «Besonders Obstsaft und Schweissränder oxidieren mit den Mikrofasertextilien und sind kaum mehr zu entfernen», weiss Christine Tschudin, Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft am Zentrum Ebenrain in Sissach BL. «Synthetik macht Sinn bei sportlichen Aktivitäten. Doch wer nicht schwitzt und nur im Büro sitzt, wählt besser Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Seide und Leinen.»
Die Jugend scheint diesen Rat in den Wind zu schlagen und shoppt fleissig Mikrofaserkleider – die beim schnellen Zmittag Flecken von Ketchup und Orangensaft abbekommen. Doch bei Synthetik helfen gängige Mittel wie Fleckenseife und das Einweichen in Lauge oft nichts. Weil solche Rückstände auf weissen T-Shirts besonders ins Auge stechen, empfiehlt Tschudin, eher dunkle Stoffe zu wählen – und damit die Lebensdauer des Outfits etwas zu verlängern.
Wenn ein Malheur passiert: Sofort reagieren
Was an den Kleidern stört, nervt auch anderswo – etwa auf dem heimischen Holzparkett oder Teppich. «Selbst der Profi kann nicht alle Flecken entfernen», räumt Daniel Berti, Leiter Abteilung Systeme und Methoden bei der Wetrok AG in Kloten ZH, ein. Neben dem geeigneten Mittel sei es vor allem wichtig, möglichst schnell zu reagieren, bevor sich der Schaden vergrössert und sich die Tinte ins unbehandelte Holz eingefressen hat. Besonders empfindlich sind laut Berti neue Oberflächenmaterialien aus Kunststoff. Viele davon nehmen fettlösliche Farbstoffe auf. Sie können sich zum Beispiel auch durch Zigarettenrauch verfärben – Schäden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Um Ärger über Schmutz und verschüttete Flüssigkeiten möglichst zu vermeiden, plädiert der Spezialist dafür, schon beim Einrichten einer Wohnung auf glatte Oberflächen zu achten und auf raue, poröse Materialien zu verzichten. Sehr helle oder sehr dunkle Materialien sind besonders anfällig auf Flecken, mehrfarbige oder gemusterte Böden und Möbel hingegen vertuschen manchen ungeliebten Zwischenfall. Auf den ersten Blick banal, aber hochwirksam sind zudem «Schmutzschleusen»: Der gute alte Fussabtreter vor der Haustüre hält einen beträchtlichen Teil des Drecks vom Wohnbereich fern.
«Beim Einrichten sollte man nicht nur ans Design, sondern auch ans spätere Putzen denken», rät auch Ralph Sager, Berater der Karit AG in Obernau-Luzern. Darüber hinaus betont er, dass das Resultat einer Reinigung von verschiedenen Faktoren abhängt. Einwirkungszeit, Temperatur, Chemie und Mechanik spielen dabei eine Rolle. Wer etwa übergekochte Milch auf der Herdplatte über Nacht einweicht, kann sie anschliessend mit einem feuchten Lappen ganz einfach wegwischen, statt mit Stahlwolle stundenlang zu schrubben und dabei den Herd zu zerkratzen.