Die Benutzung des Handys im Ausland ist für Schweizer noch immer extrem teuer. So kostet beispielsweise ein Anruf mit einem Salt-Prepaid-Handy in Italien Fr. 1.40 pro Minute. Für Deutsche sind es für den gleichen Anruf über die deutsche Telecomfirma O2 nur 35 Rappen pro Minute – also ein Viertel. Der Grund: Die EU hat Roa­mingzuschläge vor über zwei Jahren verboten. EU-Bürger bezahlen seither für die Handybenutzung im EU-Ausland gleich viel wie zu Hause.

Schweizer hingegen müssen im Ausland fürs Telefonieren nicht nur Zuschläge zahlen. Im Gegensatz zu europäischen Telecomfirmen runden Schweizer Unternehmen Anrufe und Datenverbrauch immer zulasten der Kunden auf:

Beim Telefonieren: Ein kurzer Anruf von 30 Sekunden wird auf eine Minute aufgerundet. Bei Salt kostet er so Fr. 1.40 statt 70 Rappen. 

Beim Surfen: Eine Whatsapp-Nachricht zu 5,5 Kilobyte wird auf 1000 Kilobyte oder ein Megabyte aufgerundet – macht 19 Franken statt 1 Rappen.

Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Kommunika­tion haben Schweizer auf diese Weise fürs Telefonieren im vergangenen Jahr 69 Millionen Franken zu viel bezahlt. Die zu viel belasteten Megabytes beim Surfen sind in dieser Summe noch nicht enthalten. 

Immerhin: Der Bundesrat hat im Dezember eine Verordnung entworfen. Gestützt darauf müssten künftig Telefonate sekundengenau und Datenbezug kilobytegenau abgerechnet werden. Mit einem definitiven Entscheid ist jedoch nicht vor April zu rechnen.