Die Pflanzen in der Wohnung, auf dem Balkon und im Garten müssen nicht verdursten, wenn man mehrere Tage oder gar Wochen nicht zu Hause ist. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Tricks überleben die Pflanzen drinnen und draussen – sowohl in der warmen als auch in der kalten Jahreszeit. Schon im Vorfeld kann man einiges dafür tun, dass es den Pflanzen gut geht:
Wer nur wenige Tage wegfährt, sollte seine Topfpflanzen einen Tag vor der Abreise reichlich giessen, damit sich die Erde mit Wasser vollsaugen kann.
Vor einer längeren Abwesenheit hilft es, die Pflanzen schon einige Tage vorher an das knappere Wasserangebot zu gewöhnen und weniger zu giessen als sonst.
Wichtig: Die Pflanzen sollten vorgängig nicht gedüngt werden. Denn Dünger kurbelt den Kreislauf von Pflanzen an – dann benötigen sie mehr Wasser.
Die Pflanzen wenn möglich zurückschneiden, reife Früchte ernten und welke Blüten oder Blätter abnehmen. Das senkt den Wasserverbrauch.
Kurz vor der Abreise sollte das Unkraut noch einmal gejätet werden. Denn Unkraut entzieht dem Boden zusätzlich Wasser, das der Pflanze dann fehlt.
Je mehr Erde vorhanden ist, umso mehr Feuchtigkeit kann gespeichert werden. Daher ist es sinnvoll, Topfpflanzen in grössere Kübel umzutopfen.
Standort: Die Pflanzentöpfe sollten an einem hellen, aber eher schattigen Ort stehen. Die Töpfe keinesfalls in die pralle Sonne stellen.
Es kann hilfreich sein, wasserspeicherndes Granulat unter die Erde zu mischen: Ein Esslöffel Granulat genügt für 8 bis 10 Liter Erde. Pflanzsubstrate findet man in jedem Gartencenter.
Einfache Bewässerungssysteme
1 PET-Flasche: Mit einer PET-Flasche kann man sich einfach selbst einen Wasserspender für die Pflanzen basteln: Den Boden der Flasche abschneiden und den Deckel der Flasche abschrauben oder kleine Löcher in den Deckel bohren (je nach benötigter Bewässerungsstärke). Die Flasche mit Wasser füllen und kopfüber in den Blumentopf stecken. Das Wasser läuft so nach und nach in die Erde.
2 Tonaufsatz: Es gibt spezielle Wasserspeicher mit Tonaufsatz. Diese steckt man neben die Pflanze in die Erde. Das Wasser versickert so nach und nach. Tonaufsätze sind in verschiedenen Grössen erhältlich – je nach Wasserbedarf.
Beispiel: Einen kleinen Wasserspeicher der Marke Bördy gibt es bei der Migros für Fr. 5.95.
3 Schlauchsystem: Wer mehrere Pflanzen versorgen will, kann ein Schlauchsystem installieren. Dazu wird ein hohler Tonkegel in jeden Topf gesteckt. Die Kegel sind über Saugschläuche mit einem grösseren Wasserbehälter verbunden. Wird die Erde trockener, geben die Tonkegel Feuchtigkeit ab und saugen Wasser aus dem Behälter nach.
Beispiel: Ein Set der Marke Blumat für mehrere Töpfe mit einer Schlauchlänge von 3 Metern gibt es für Fr. 79.95 bei Coop Bau + Hobby.
Komplexe Bewässerungssysteme
4 Automatische Bewässerung: Die Blumentöpfe werden um einen Wasserbehälter gruppiert. In diesem befindet sich eine Tauchpumpe. Sie pumpt das Wasser über Schläuche in die Blumentöpfe. Eine Zeitschaltuhr aktiviert die Pumpe jeden Tag für eine bestimmte Zeit. Nachteil: Das System braucht Strom und ist relativ teuer.
Beispiel: Das Set City Gardening von Gardena für bis zu 36 Topfpflanzen gibt es bei Nettoshop.ch für Fr. 132.60.
5 Blumenkasten mit doppeltem Boden: Zwischen den beiden Böden befindet sich eine Plastikwanne mit Wasser, die man über eine Öffnung nachfüllen kann. Die Pflanzen ziehen daraus die Feuchtigkeit – je nach Modell über ein Vlies, ein spezielles Substrat oder erdgefüllte Ansaugkegel. Solche Kästen eignen sich für den Balkon.
Beispiel: Bei Coop Bau + Hobby kostet der Blumenkasten Aquaflor Plus mit Ansaugkegeln Fr. 15.95.
6 Computergesteuerte Bewässerungsanlage: Ein kleiner Computer am Wasseranschluss steuert Sprinkler und Regner für den Rasen sowie die Tropfbewässerung für Blumenbeete. Je nach Bedarf kann man die Steuerung einfacher oder komplexer wählen: von der einfachen Zeitschaltuhr bis zum ausgeklügelten System mit mehreren Leitungen für verschiedene Wasseransprüche – je nach Pflanzenart und Feuchtesensoren.
Beispiele: Die einfache Bewässerungsuhr Classic von Gardena kostet bei Migros Do It + Garden Fr. 43.50. Sie schaltet die Bewässerung im Garten nach der eingestellten Zeit automatisch ab. Den komplexeren Bewässerungscomputer Select Control von Gardena gibts ebenfalls bei der Migros für Fr. 74.90. Er regelt die Bewässerung komplett selber und beendet die programmierte Wasserzufuhr automatisch, wenn es regnet und der Boden ausreichend feucht ist.
7 Steuerung per Smartphone: Wer bei Abwesenheit die Kontrolle über den Garten behalten möchte, kann die Bewässerung per Smartphone überwachen.
Beispiel: Das Smart Water Control Set von Gardena misst per Sensor Werte wie Lichtintensität, Temperatur und Bodenfeuchte. Entsprechend wird die Bewässerung eingestellt. Das System lässt sich über eine App auf dem Smartphone steuern. Das geht allerdings ins Geld: Bei Coop Bau + Hobby zum Beispiel kostet das komplette Set Fr. 459.–.
Tipp: Wenn die Pflanzen bei der Rückkehr doch einmal vertrocknet sein sollten, kann es helfen, die Erde sofort zu wässern und die Töpfe für ein paar Stunden im Wasser stehen zu lassen.