Kürzlich rief mich Alex an – Alex von Microsoft. Er ist ein alter Bekannter und ruft mich ab und zu an. Genau so wie Samantha, Bob und Jennifer. Sie sind Betrüger. Und sie wollen nur eines: Zugang zu meinem Computer.

Als Erstes fragen sie, ob ich Englisch spreche. Manchmal mache ich es kurz und sage: «I cha nume Bärndütsch.» Dann hängen sie auf. Manchmal krame ich aber auch mein bestes Englisch hervor und versichere: «I don’t speak English.» Das sorgt am anderen Ende zuerst für Ratlosigkeit. Doch auch so ist das Gespräch rasch zu Ende. Und manchmal lege ich den ­Hörer einfach neben den Telefonapparat. Nach ein paar Sekunden ist dann ein Piepsen zu hören.

Zurück zu Alex. Als er anrief, hatte ich Lust auf mehr. Er erklärte mir, dass ich ein Problem mit meinem Computer habe. Dass der Computer immer langsamer werde. Und dass er am Schluss gar nicht mehr funktioniere. Ich unterbrach ihn nur kurz mit einem bestätigenden «yes» oder mit einem besorgten «oh my god».

Alex forderte mich jedenfalls auf, den Computer zu starten. Ich bestätigte ihm, dass ich das tue. Aber natürlich machte ich gar nichts. Nach etwa einer halben Minute wollte Alex wissen, ob der Computer jetzt laufe. «Noch nicht», ­antwortete ich. Wieder verstrich etwas Zeit. Dann fragte er, was denn los sei. Ich erklärte ihm, mein Computer sei ein bisschen langsam.

Schliesslich verlor Alex die Geduld. Was zum Teufel denn mit meinem Computer los sei, ­wollte er wissen. Das könne doch nicht sein, dass das Starten so lange dauere. Ich erklärte ihm, dass das in der Tat seltsam sei. Und ­erinnerte ihn daran, dass er mich doch ­angerufen habe, weil ich ein Problem mit ­meinem Computer habe. Und ja, er habe offenbar recht. Ob er mir bitte helfen könne?

Alex hängte auf.