Vor mehr als einem Jahr, am 8. Januar 2014, erhielt Daniel Reich aus Heerbrugg SG von der Speditionsfirma UPS ein Paket. Der Warenwert lag deutlich unter der Mehrwertsteuer-Freigrenze. Trotzdem musste Reich Fr. 47.10 an Mehrwertsteuer und Gebühren zahlen (K-Tipp 7/2014). Denn UPS hatte falsch verzollt. Das bestätigte auch die ­Eidgenössische ­Zollverwaltung. Deshalb ­forderte Daniel Reich sein Geld zurück. Am 6. März 2014 sicherte ihm UPS erstmals zu, dass er sein Geld zurückerhalte.

Doch Daniel Reich wartet noch immer. Seit über einem Jahr hält ihn UPS einfach hin. Zwischen Reich und UPS sowie zwischen K-Tipp und UPS entstand ein intensiver Mailkontakt. Ein paar Müsterchen im Originalwortlaut:

«Sie sollten eine definitive Stellungnahme in Kürze erhalten.»

«Der Fall ist noch in Bearbeitung.»

«Die juristische Begründung wird noch ­überprüft.»

«UPS prüft dies.»

«UPS wird gegebenenfalls mit dem Zoll in Kontakt treten.»

«Der Vorgang ist nicht vergessen.»

«Es werden noch einige Dinge geklärt.»

Klar war damit eigentlich nur: UPS ist an einer Klärung überhaupt nicht interessiert. Deshalb ging es im gleichen Ton weiter:

«So einfach ist es leider nicht.»

«In diesem Prozess gibt es viele Beteiligte.»

«Die Situation ist nicht befriedigend.»

«Momentan kann UPS nicht mehr sagen.»

«UPS versucht eine Lösung zu finden.»

«Bei UPS bemühen sich gerade viele Leute darum.»

«Bitte haben Sie Verständnis.»

Daniel Reich hat überhaupt kein Verständnis. Deshalb ist er inzwischen an die UPS-Chefetage gelangt. Von dort kam nun erneut die Zusicherung, dass er das Geld erhalte. «Ich bin gespannt», sagt Daniel Reich. Der K-Tipp auch.