Der Mann aus dem Baselbiet hat noch genau im Ohr, wie ihm der gewiefte Verkäufer die Aktien schmackhaft machte und tolle Gewinnerwartungen schürte: «Nun geht es dann ans Ernten, Sie können den Swimmingpool hinter dem Haus bestellen.»

Ein anderer Anleger aus dem Raum Zürich bestätigt: «Auch mir hat man eine hohe Rendite versprochen.» Die Anleger haben Aktien der Firma Inotech Biotechnologies mit Sitz in Basel gekauft. Sie entwickelt ein Medikament gegen den Morbus Morquio. Diese Erbkrankheit zerstört den Stoffwechsel und führt meist schon im Kindesalter zum Tod.

Investitionen in die Entwicklung einer Therapie sind hochriskant, einen Erfolg kann niemand garantieren. Das bewahrheitet sich auch in diesem Fall. Im neusten Aktionärsbrief steht, die Entwicklung sei durch das Auftauchen eines Konkurrenten «in Frage gestellt» und man werde wohl an der nächsten Generalversammlung die Liquidation der Firma beantragen. Die Aktien seien dann nichts mehr wert.

Die Inotech-Aktien vermittelt hat die Zürcher Firma Private Equity Invest. Chef Markus Ritter betont, seine Verkäufer hätten «zu keiner Zeit übertriebene Gewinnerwartungen versprochen».

Tipp: Kaufen Sie keine Aktien von Telefonverkäufern, die Ihnen das Blaue vom Himmel versprechen.