Dick finde ich mich nicht. Vielleicht da und dort ein bisschen «gepolstert». Aber dick? Nein. Trotzdem erhielt ich in letzter Zeit immer wieder elektronische Post von Menschen mit Doktortitel, die sich wegen meines Gewichts offenbar Sorgen machen.

Zunächst ignorierte ich die E-Mails von Dr. Charles, Dr. Richardson, Dr. Dee, Dr. DeNaf, Dr. Michael und wie sie alle heissen, einfach. Doch beim Mail von Dr. Frank schaute ich – warum auch immer – dann doch genauer hin. «Abnehmen fängt im Kopf an. Gewichtsverlust kann gedacht werden. ­Klicken Sie hier!», schrieb er mir.

Ich klickte – und landete auf der Website 60daydreambody.com. Dort erklärte ein Ronald Relssek per Video wortreich, wie man ohne Sport und ohne Verzicht zum Traumkörper finde: nämlich durch die Aktivierung des «Schlankheitsautomatismus» im Gehirn. Die da­zu erforderliche Anleitung koste im Moment nur 39.50 statt 195 Euro.
Ein verlockendes Angebot, gewiss. Doch dann hielt Relssek noch fest: «Auch wenn ich zu 100 % hinter meinen Strategien stehe, kann ich nichts garan­tieren.» Und: «Ich ­weise darauf hin, dass die auf 60daydream­body.com und in meinen Produkten bereitgestellten Informationen falsch sein könnten.»

Ich bestellte nicht. Obwohl so viel Ehrlichkeit eigentlich ­belohnt werden müsste.