Eine elektrisierende, schön geerdete Wohltat

Ich beziehe meinen Strom von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich, ab­gekürzt EKZ. Ab und zu erhalte ich ein Kundenmagazin. Das finde ich jeweils nur mässig interessant.

Aber der Titel der Zeitschrift, der gefällt mir. «Saft & Kraft» lautet er. Das ist in Zeiten von grassierendem Mode-Englisch (tolles Beispiel: «Swissness») eine elektrisierende Wohltat. 

Die Zeitschrift hätte ja auch «Power News» heissen können, «EKZ Letter», «Watt Magazine», «Electro Voice» oder «Energy Chronicle». Nein, der Titel lautet einfach und klar: «Saft & Kraft». Das ist bodenständig, ausdrucksstark und schön geerdet.

Die EKZ haben den Mut, gegen den Strom zu schwimmen. Verbände nennen sich Swissmem oder Swiss Cycling, Stromproduzenten Re­power, die SBB haben ­RailAway-Angebote für die Freizeit. Und Vortragsredner präsentieren PowerPoint-Slides. Doch ein Magazin namens «Saft & Kraft», das ist echt stark. Bravo!

Ich sage es klipp und klar: Liebe EKZ, lasst diesen saftig-kraftvollen Namen nicht sang- und klanglos untergehen! Verteidigt ihn durch dick und dünn, pflegt und hegt ihn nach Strich und Faden! Ich für meinen Teil werde mich auf Biegen und Brechen dafür einsetzen, dass unser Verlag den K-Tipp nicht in «K-Advice» umtauft.