Im August kaufte K-Tipp-Leserin Katrin Kalt (Name geändert) bei Ikea mehrere Regale des Kallax-Systems und einen Platsa-Schlafzimmerschrank. Inklusive Liefer- und Montageservice zahlte sie gut 3000 Franken.

Ende August brachten Monteure eines von Ikea beauftragten Unternehmens die Ware. Da begann der Ärger: Sie öffneten gleich alle Pa­kete, stapelten die Teile kreuz und quer im kleinen Wohnzimmer, zerkratzten Oberflächen. Nach Stunden standen erst die Rahmen – schief und mitten im Raum. Für die Feinarbeit komme später ein Kollege, sagten sie. Die Schränke müsse Katrin Kalt selber dorthin schieben, wo sie sie haben wolle. «Ich fand das eine Zumutung», sagt die 59-Jährige, «man zahlt doch für den Montageservice, damit man nicht selber anpacken muss.» Fast zwei Monate später sind die Schränke immer noch schief, es sind Bohrlöcher zu sehen, und eine Türe ist ausgerissen.

Sie ist nicht die Einzige, die mit dem Liefer­service unzufrieden ist: Bei Zoe von Graffried verursachten die Spediteure Schäden an Treppenhaus und Lift, Klaus Zollinger bekam sein Sofa ohne Überzug geliefert, und Matthias Fröhlich wurden die Möbel statt zum vereinbarten Zeitpunkt erst Tage später und ohne Vorankündigung geliefert – als er nicht zu Hause war.

Für die Lösung all dieser Fälle liess sich Ikea reichlich Zeit, zeigte sich dann aber kulant: So verspricht der Möbelhändler, Katrin Kalt die Lieferkosten von rund 150 Franken zurückzuerstatten und einen Profi zu schicken, der die beschädigten Teile austauscht. «Es tut uns leid, wenn Kunden nicht den Service erhalten, den wir versprechen», sagt der Ikea-Pressesprecher. Man werde von den externen Speditions- und Montagefirmen Verbesserung fordern.

So funktioniert Reklamation.ch
Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.