Kunden der Sunrise-Marke Yallo fühlen sich von der Telecomfirma bei Problemen im Stich gelassen.

Jeremy Haas aus Rapperswil SG wechselte vergangenen November sein Handy-Abo von Swisscom zu Sunrise, und dort entschied er sich für Yallo. Zwei Wochen später war er «komplett offline», wie Haas auf der K-Tipp-­Beschwerdeplattform Reklamation.ch schreibt. Er konnte weder telefonieren noch das Internet benutzen. Die Swisscom hatte seine SIM-Karte deaktiviert und die Rufnummer an Yallo übertragen. Die SIM-Karte von Yallo funktionierte aber nicht. Haas telefonierte neun Mal mit dem Kundendienst. Erst ­Anfang Januar funktionierte der Anschluss.

Auch der Basler Daniel Weissen wartet schon seit Wochen darauf, dass Yallo das Anfang November bestellte Glasfaser-Abo «Home Fiber» in Betrieb setzt. Mitte Dezember funktionierte der Glasfaser-Anschluss einige Tage. Danach stieg das Internet wieder aus. In seinem Kundenkonto hiess es, er habe gekündigt. «Ich habe Home Fiber nicht gekündigt», stellt Weis­sen klar. Seither wartet er auf eine Reaktion.

Franziska Portmann aus Mellingen AG wehrt sich gegen zwei Mahnungen, für die sie je 30 Franken Gebühr bezahlen soll. Sie kann belegen, dass sie alle Rechnungen «vollständig und pünktlich» ­bezahlt hat. «Das Unternehmen ist per Chat nicht erreichbar», ärgert sie sich. Die Hotline möchte sie nicht benutzen, denn diese kostet pro Anruf Fr. 1.50.

Sunrise reagierte inzwischen. Laut Sprecher Rolf Ziebold hätten Jeremy Haas und Daniel Weissen als Wiedergutmachung Gutschriften bekommen. Franziska Portmann müsse keine Mahngebühren bezahlen.

So funktioniert Reklamation.ch 

Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.