Ein Kartoffelturm ist eine Art Hochbeet speziell für den Anbau von Kartoffeln. Dabei wachsen die Knollen nicht nebeneinander, sondern übereinander. Als Alternative zum Turm kommt auch ein mehrstufiger Topf oder eine Pflanztasche infrage.
Diese Anbaumethode ist platzsparend und bequem: Beim Anpflanzen muss man sich nicht tief bücken, und die Ernte ist einfach, weil die Kartoffeln eng beieinanderliegen. Weiterer Vorteil: Schädlinge wie Schnecken und Mäuse haben schlechtere Chancen.
Geeignet für den Anbau sind Gefässe aus Holz, mit oder ohne Tür, sowie solche aus Maschendraht, Plastik oder auch aus Autoreifen. Sie lassen sich im Gartencenter beziehen oder auch selber herstellen.
Die verwendeten Materialien wirken sich auf den Bauaufwand und auf die Lebensdauer aus. Ein Holzturm wird innen mit Plastikfolie ausgekleidet. Je luftdurchlässiger die Seiten sind, desto öfter sollte man die Knollen wässern. Überschüssiges Wasser muss durch Abflusslöcher abfliessen können, damit keine Staunässe entsteht.
Als Untergrund für einen Kartoffelturm wählt man im Garten am besten Erde, Rasen oder Kies. Auf Balkonen oder Terrassen sollte er leicht vom Boden abgehoben stehen, zum Beispiel über Ziegelsteinen. So kann Wasser gut abfliessen.
So wird der Turm befüllt: Die Kartoffeln sollten Ende April oder Anfang Mai angepflanzt werden. Die unterste Schicht sollte luftdurchlässig sein. Dafür eignen sich Stroh oder Laub und Äste. Darüber legt man eine Mischung aus sandigem Kompost oder Gemüseerde. Darauf platziert man vorgekeimte Saatkartoffeln aus dem Gartencenter und bedeckt diese mit einer dünnen Schicht Erde.
Nun gibt es zwei Varianten: Wer möglichst viele Kartoffeln möchte, kann weiter Stroh, Erde und Saatkartoffeln übereinanderschichten. Als Alternative lässt sich auch mit einer einzigen Lage Pflanzkartoffeln arbeiten: Sie wird immer dann mit Erde bedeckt, wenn das Blattgrün etwa um 10 Zentimeter gewachsen ist. Aus den Blattachseln des Kartoffelkrauts wachsen weitere Knollen. So wird die Erde ständig bis eine Handbreit unter den Rand angehäufelt. Die Kartoffeln sollte man regelmässig giessen.
Die Erntezeit beginnt, wenn zwischen August und Oktober die Blätter allmählich welken. Je nach Wachstumsbedingungen liegt ein Ertrag von einem halben bis zu einem Kilo pro Saatkartoffel drin. Um Kartoffeln zu ernten, trägt man von oben Schicht um Schicht Erde und Kartoffeln ab. Oder man öffnet eine allfällig vorhandene seitliche Klappe und gräbt die Knollen von der Seite aus.
Wichtig: Geerntete Kartoffeln sollte man nicht dem Tageslicht aussetzen, sondern an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Sonst werden sie grün und bilden giftiges Solanin.
Diese Kartoffelsorten sind geeignet
Für einen Kartoffelturm kommen strangbildende Sorten wie Agria, Granola, Dänische Spargelkartoffel und Violette noire infrage. Für Pflanztaschen oder Topf sind plateauförmig und kugelartig wachsende Sorten besser, da sie mehr in die Breite wachsen. Dazu zählen die Sorten Bamberger Hörnchen, Blue Congo, Kennebec oder Melody.