Technisch betrachtet, ist es keine grosse Sache, Internet-, TV- und Festnetzanschlüsse an eine neue Adresse umzuleiten. Dennoch stellt rund die Hälfte der Telecomfirmen bei einem Umzug Gebühren in Rechnung – und zwar bis zu 100 Franken.
Am teuersten ist der Umzug bei Sunrise und der Sunrise-Tochterfirma Yallo. Sie verlangen knapp 100 Franken Gebühren. Salt und Green geben sich mit knapp 50 Franken zufrieden, die Swisscom mit 69 Franken. Bei der Swisscom lassen sich diese Kosten sparen, wenn man den Umzug selbst über das Kundenkonto im Internet anmeldet. Die Swisscom-Konkurrenten Quickline, Iway, Teleboy, Teleking und Wingo zügeln die Anschlüsse gratis.
Sunrise schreibt dem K-Tipp, man verkaufe auch Anschlüsse von anderen Internetprovidern, zum Beispiel Glasfaseranschlüsse von Swisscom und von Elektrizitätswerken. Deshalb müsse man bei einem Umzug zusätzliche Abklärungen treffen, was zu höheren Kosten führe.
Die meisten Telecomfirmen raten, einen Umzug mindestens fünf Wochen im Voraus anzumelden. Grund: Manchmal müssen am neuen Wohnort zusätzliche Anschlüsse installiert werden, etwa eine Glasfasersteckdose. Teleboy gibt an, in solchen Fällen die Montage bei einer externen Firma in Auftrag zu geben. Tipp: Man sollte sich von der Telecomfirma schriftlich bestätigten lassen, an welchem Tag der Anschluss aufgeschaltet wird. Bleibt die Bestätigung aus, sollte man nachfragen.
OTO-Nummer auf der Steckdose melden
Wer am neuen Wohnort eine Glasfaserverbindung nutzen möchte, sollte bei der Umzugsmeldung auch die sogenannte OTO-ID angeben. So klappt der Umzug der Verbindung reibungslos.
Die OTO-ID ist eine elfstellige Nummer, die sich auf der Glasfasersteckdose am neuen Wohnort befindet. Die Dose ist oft neben der Telefonsteckdose angebracht. Wer noch keinen Zugang zur neuen Wohnung hat, fragt am besten beim Vormieter nach dieser Nummer.
Handelt es sich beim neuen Anschluss um einen DSL-Anschluss, hilft es, wenn man den Namen und die Festnetztelefonnummer des Vormieters kennt, damit der Anschluss korrekt zugeordnet werden kann.
Vor dem Umzug sollte man auch die verfügbare Internetgeschwindigkeit am neuen Ort abklären. Alle Telecomfirmen bieten auf ihrer Internetseite die Möglichkeit dazu: Man gibt die Postadresse ein, und die verfügbaren Abos in der Liegenschaft werden angezeigt.
Beim Umzug ist eine Aboanpassung gratis
Ist am neuen Ort nur eine tiefere Geschwindigkeit verfügbar, sollte man das Abo anpassen. Ein Beispiel: Basel ist im Glasfasernetz gut erschlossen, bei Iway etwa gibt es für 59 Franken ein Abo mit einer Verbindungsgeschwindigkeit bis 10 Gigabit pro Sekunde.
Zieht jemand nach Aesch BL, kann er nur noch auf dem DSL-Anschluss mit höchstens 500 Megabit pro Sekunde im Internet surfen. Er kann sich das teure Highspeed-Abo sparen und auf das günstigere DSL-Abo für 39 Franken wechseln.
Gut zu wissen: Beim Umzug ist die Zurückstufung auf ein billigeres Abo bei allen Telecomfirmen gratis. Aber: Eine Kündigung des Abos während der Mindestlaufzeit führt zu Strafgebühren – ausser wenn am neuen Ort gar kein Angebot verfügbar ist. Salt verlangt allerdings selbst in diesem Fall eine hohe Gebühr von Fr. 99.95.
Eine sofortige Meldung an den Kundendienst der Telecomfirma ist angezeigt, wenn nach dem Umzug am neuen Ort Internet und Fernsehen nicht funktionieren. Am besten bezieht man sich dann auf die im Voraus eingeholte Bestätigung. Wer mehrere Tage auf den Anschluss warten muss, kann beim Abo eine Preisreduktion verlangen.
Guter Internet-Empfang bis in den letzten Winkel
Wer in einem grossen Haus oder einer verwinkelten Wohnung lebt, kennt das Problem: Das drahtlose Netzwerk (WLAN) ist nicht in allen Räumen stark genug, damit man sich etwa im Internet einen Film ansehen kann. Abhilfe schaffen sogenannte WLAN-Repeater. Das sind kleine Geräte, die man in eine beliebige Steckdose einstecken kann. Der Repeater stellt eine drahtlose Verbindung zum vorhandenen Router her, der die Daten sendet, und weitet das WLAN-Signal auf zuvor nicht erreichte Räume aus. Nachteil: Die Geschwindigkeit im ganzen WLAN-Netz kann abnehmen.
Wenn das WLAN nicht nur in einem, sondern in mehreren Räumen schwach ist, kann ein sogenanntes Mesh-System die Lösung sein. Dabei bilden mehrere WLAN-Sender zusammen ein Netz: Einen dieser Sender steckt man am Internet-Router, die andern an Steckdosen in den Räumen mit schlechtem Empfang ein. Vorteil: In einem Mesh-Netz bleibt die Internet-Geschwindigkeit erhalten.
Tipp: Ein schnelles und günstiges Mesh-System ist das Produkt TP-Link Deco X20. Das zeigte ein kürzlich erschienener Test der belgischen Konsumentenschützer von «Test-Achats» («Saldo» 2/2024). Eine Dreierpackung ist ab 199 Franken erhältlich. Am besten schnitt im Test das Produkt TP-Link Deco X50-PoE ab – hier kostet die Dreierpackung allerdings rund 300 Franken.