Wer kennt das nicht: Man möchte nur eine Kleinigkeit bei seiner ­Versicherung, Bank oder Telecomfirma abklären und hängt dafür minutenlang in einer Telefon-­Warteschlaufe. Einige Firmen scheinen eine Lösung gefunden zu haben: Roboter beantworten in einem Chat Kundenfragen. Besser gesagt: sollten sie beantworten.

Bei Hello Fresh zum Beispiel, wo man Kochboxen abonnieren kann, versteht der Roboter die einfachste Frage nicht. Auf «Wie kann ich kündigen?» antwortet er: «Wir haben diese Antwort ge­funden: Wie kann ich meine Boxgrösse ändern?». Das macht den Ausstieg aus dem Abo schwierig.

Die Credit Suisse beantwortet die Frage «Kann ich mehr als ein 3.-Säule-Vorsorgekonto eröffnen?» mit einem Werbespruch: «Mit Ihrem 3. Säule Vorsorgekonto ­profitieren Sie von einem Vorzugszins, Steuervorteilen und einer spesenfreien Kontoführung.»

Die Postfinance beantwortet die Frage nach einem Kontoauszug auf Papier so: «Ihre Frage bringt mich in Verlegenheit. Können Sie Ihr Anliegen umformulieren?» Der Chat-Roboter der SBB kann nur Fragen zu Generalabo (GA) und zum Halbtax beantworten. Die Frage: «Ich habe unser unpersön­liches GA verloren, wird es ersetzt?» Die Antwort: «Diese Information besitze ich leider nicht. Ich helfe Ihnen gerne weiter mit Fragen zum Halbtax und zu den GA.»

Fazit: Roboter können denkende Menschen nicht ersetzen. Der ­Versuch, vernünftige Antworten zu bekommen, ist bestenfalls eine amüsante Zeitverschwendung.