Gartengeräte: Höchste Zeit fürs Winterquartier

Wer Rasenmäher, Gartenscheren und -schlauch säubert und richtig einlagert, schützt sie vor teuren Schäden und kann im Frühjahr gleich wieder loslegen. K-Tipp Wohnen zeigt, worauf es bei der Wintervorbereitung ankommt.

Gartengeräte: Richtige Lagerung erhöht die Lebensdauer (Bild: Getty iStock)

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K-Tipp Wohnen 04/2023

14.11.2023

Andreas Grote

Vor dem ersten Frost sollte man im Garten alles, was Schaden nehmen könnte, für den Winter vorbereiten. Denn über die Sommermonate sammelt sich an den Gartengeräten Rasen, Erde, Laub, Dreck und Pflanzensaft an. Die scharfen Klingen von Werkzeugen verkleben, können stumpf werden oder rosten. Feuchtigkeit lässt Holzstiele aufquellen. Eisige Temperaturen schädigen auch Akkus und sprengen Dichtungen und Wasserleitungen.

Rasenmäher,...

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Rasenmäher, Trimmer, Vertikutierer und Mähroboter: Zunächst lose Verschmutzungen wie Blätter, Gras und Erdreste mit einem Besen oder einer Handbürste von Gehäuse und Mähbereich entfernen. Lockere Schrauben und wackelnde Schutzabdeckungen mit dem Schraubenzieher nachziehen. Die Klingen mit etwas Seifenlauge und einem Schwamm säubern. Stumpfe Klingen nachschleifen, danach mit einem biologisch abbaubaren Öl wie etwa Leinöl oder Olivenöl einreiben – das schützt sie vor Rost und hält sie am Gelenk beweglich. Klingen von Mährobotern zu Beginn der neuen Gartensaison bei Bedarf komplett durch einen neuen Satz ersetzen.
Kettensäge: Am Gehäuse lassen sich Baumharz und Schmutz gut mit Waschbenzin lösen und mit einem Lappen abwischen. Kette und Schwert am besten demontieren, mit Druckluft reinigen, auf Beschädigungen prüfen und allenfalls reparieren, Kette austauschen oder vom Fachmann nachschleifen lassen. Nach der Wiedermontage Kette und Schwert einfetten – das hält die Ketten leichtgängig und schützt vor Rost. Bei elektrisch angetriebenen Geräten Kabel, Stecker und die Anschlüsse auf Beschädigungen prüfen und wenn nötig vom Fachmann ersetzen lassen.
Akkus: Immer mehr Mähroboter, Rasenmäher, Rasentrimmer und Heckenscheren beziehen ihre Energie aus einem Lithium-Ionen-Akku. Temperaturschwankungen können zu einer Tiefenentladung führen. Das zerstört den Akku langfristig. Deshalb sollte er im Winter nicht im Gerät bleiben.
Den Akku zu etwa 60 bis 80 Prozent aufladen und in einem trockenen Raum lagern. Direkte Sonneneinstrahlung meiden. Ideal ist eine konstante Temperatur von etwa 15 bis 20 Grad. Lagert der Akku länger als ein halbes Jahr, sollte man ihn zwischendurch nachladen. Kleingeräte haben manchmal einen fest verbauten Akku: Dann bleibt nur, das ganze Gerät im Haus zu lagern. Auch die Netzteile zum Laden der Akkus sollte man drinnen aufbewahren.
Benzinmotoren: Bei Rasenmäher, Rasentrimmer, Kettensäge oder Heckenschere mit Benzinmotor den Ölstand kontrollieren und bei Bedarf Öl nachfüllen. Auch den Luftfilter reinigen und bei hohem Verschleiss ersetzen. Wichtig ist es, den Benzintank vor der Einlagerung restlos zu entleeren: Der Treibstoff verliert über den Winter seine Zündfähigkeit, sodass das Gerät im Frühjahr gröbere Probleme damit haben kann, anzuspringen. Zudem können Substanzen entstehen, die Tank und Leitungen schädigen.
Zum Entleeren das Gerät so lange laufen lassen, bis es von selbst wegen Benzinmangels ausgeht. Daher schon gegen Ende des Sommers nur noch wenig Treibstoff nachfüllen.
Werkzeuge: Hecken- und Gartenscheren sowie Grabwerkzeuge gründlich mit Wasser und Schwamm reinigen. Bei hartnäckigem Schmutz und angetrockneter Erde an den Metallteilen mit einer Wurzel- oder Drahtbüste nachhelfen und Rostansätze mit Stahlwolle entfernen. Danach mit Seifenwasser in einer Wanne abspülen und trocknen lassen.
Nach dem Reinigen und Trocknen alle Metallteile und Gelenke einfetten oder einölen, so bleiben sie beweglich und sind vor Rost geschützt – am besten mit biologisch abbaubaren Ölen. Es geht auch ein einfaches Pflanzenöl aus der Küche.
Bei nicht auseinandernehmbaren Gelenken kann ein Kriechöl zum Einsprühen verwendet werden, um sie leichtgängig und rostfrei zu halten. Metallteile aus Edelstahl brauchen keinen Rostschutz. Bei Gartenwerkzeugen wie Rechen, Spaten und Schaufel überprüfen, ob der Stiel noch festsitzt, beschädigt oder durchgebogen ist, sodass er unter Belastung brechen könnte. Lockere Stiele mit Holzkeilen befestigen. Raue und rissige Stiele mit Schleifpapier abschleifen, danach mit Holz- oder Leinöl einreiben, um dem Austrocknen vorzubeugen.
Wassergefässe: Giesskannen, Regentonnen und kleinere Kunststoffzisternen entleeren. Sonst kann gefrierendes Wasser zu Rissen führen und die Gefässe undicht machen. Den Gartenschlauch entleeren, indem man ihn auf den Boden legt und dann in Hüfthöhe mit der Hand aufrollt. So fliesst das Restwasser vollständig heraus. Beim Tropfschlauch reicht es, ihn von der Wasserzufuhr zu trennen und die Absperrventile zu öffnen. In der Erde installierte Beregnungsanlagen und Wasserleitungen, die dorthin führen, müssen ebenfalls entleert werden. Das zuleitende Wasserventil schliessen und das Ablassventil der Beregnungsanlage öffnen.
Wasserleitungen: Bleibt in Leitungen und Wasserhähnen zu viel Restwasser und gefriert dieses, kann das Eis selbst Metall zum Bersten bringen. Im ungünstigen Fall dringt dadurch Wasser ins Mauerwerk des Hauses. Wasserleitungen im Garten sollte man deshalb vor dem ersten Frost entleeren.
Lässt sich die Wasserleitung in den Garten von innen separat durch ein Ventil absperren, kann der Wasserhahn im Garten offen bleiben, damit genügend Restwasser abfliesst. Andernfalls zum Entleeren den Haupthahn im Haus kurz schliessen, sodass das verbliebene Wasser in der Leitung aus dem Wasseranschluss im Garten herausfliesst.
Danach den Gartenhahn schliessen und den Haupthahn wieder öffnen. Auch das Restwasser in der Gartendusche sollte abgelassen und vom Wasserschlauch getrennt werden.
Gartenmöbel: Tische und Stühle aus Holz überwintern idealerweise kühl, luftig und geschützt vor Regen, Schnee und Frost. Gartenmöbel aus Aluminium, Polyrattan oder hochwertigen Textilien gelten oft als winterfest. Aber Sonneneinstrahlung im Winter und Temperaturschwankungen setzen dem Material dennoch zu. Scharniere aus Metall lassen sich mit eine paar Tropfen Öl beweglich halten und sind so auch vor Flugrost geschützt.
Lagerung: Vor dem Verstauen im Gartenhaus sollten die Geräte vollständig abgetrocknet sein – vor allem Holzteile und -stiele, da sie sonst aufquellen können. Gleiches gilt für den Fangkorb von Rasenmäher und Vertikutierer, da sich am textilen Teil Schimmel bilden kann. Empfindliche Geräte wie Mähroboter mit ihren Sensoren mögen keinen Staub oder Spinnweben – sie sollten deshalb gut eingepackt werden.
Grössere Geräte wie Rasenmäher oder Vertikutierer auf einem dicken Karton oder einer Isomatte parkieren und mit einer Plane zugedeckt vor Staub schützen. Kleinere Werkzeuge lassen sich gut in ein Baumwolltuch einwickeln.
Gartenschlauch: Auch Schläuche sollte man im Winter nicht draussen liegen lassen, da sie durch Temperaturwechsel und Sonneneinstrahlung spröde und brüchig werden können. Die Schläuche auf einen Schlauchwagen oder über einen Wandschlauchhalter aufrollen und darauf achten, dass sie nicht knicken oder sich zu sehr verdrehen. Sonst können bei Frost Risse entstehen.

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