«Chli stinke muess es» – der Spruch ist nicht aus dem Kopf zu bekommen. Und jetzt nervt eine hiesige Fertig-Fondue-­Firma seit Winterbeginn auf Plakaten, im Internet und in TV-Spots auch noch mit dem ­Slogan «Wenn dich das Fondue-­Glüschtli packt». Darin tritt zum Beispiel eine Postautofahrerin auf, die ihr Gefährt mit quietschenden Reifen vor einer Hausterrasse zum Stillstand bringt, damit sie sich dort spontan zu einer Fonduerunde gesellen kann. Oder ein Bergsteiger, der mitten in der Steilwand statt eines Kletterpickels eine ­Fonduegabel zückt. Sauglatt.

Fondue scheint eine Aura zu besitzen, die Werber immer wieder auf fast unerträglich originelle Ideen bringt. Und übrigens nicht nur sie, sondern auch allerlei anderes Kreativpersonal. Die «Coopzeitung» zeigte kürzlich in einer Übersicht, wo man sich Fondue dank pfiffigen ­Marketing- und Veranstaltungsprofis ausser zu Hause oder in der Beiz auch noch einverleiben kann: im Zug, auf dem Karussell, im Tram, auf dem Schiff, im Iglu, im Rikscha-­Taxi, im Whirlpool, in der Kutsche, im riesigen Holzcaquelon oder in der ausrangierten Seilbahngondel.

Der Artikel trug den Titel: «Iglu oder Jacuzzi?» Passender wäre gewesen: «Wenn dich der Fondue-Wahnsinn packt.»