Seit mehr als 100 Jahren liefern Toaster warme, goldbraun geröstete Brotscheiben. Die wichtigste Anforderung an solche Apparate: gleichmässig gebräuntes Brot. Zudem sollte das Gerät zuverlässig und sicher sein. Und zudem so isoliert, dass man sich nicht die Finger verbrennen kann.
Der K-Tipp hat jetzt die Qualität von 14 der meistverkauften Toaster im Labor prüfen lassen. Alle ausgewählten Geräte können zwei Toastscheiben gleichzeitig rösten. Das Modell «Trisa Family» verfügt sogar über vier Schächte. Die Preise: 20 bis 170 Franken. Gleichzeitig wurde ein Gerät aus den 50er-Jahren mitgetestet, das noch immer häufig verkauft wird.
Resultat: Gute Toaster gibts ab 40 Franken. Die besten Geräte bleiben aussen kühl, liefern gleichmässig goldbraune Toasts, lassen sich leicht einstellen und bedienen. Der Testsieger von Braun erreichte die beste Gesamtnote. Fünf weitere Modelle waren ebenfalls gut, alle anderen nur genügend.
Der Test zeigte auch, dass kein Gerät in allen Punkten überzeugt. Auch der Testsieger erreichte nicht in jedem Prüfkriterium eine gute Teilnote.
Alle Modelle haben Stärken und Schwächen:
- Die Heissen: Toaster sollen innen heizen und aussen kühl bleiben. So verbrennt man sich nicht die Finger.
Mit an den Seitenwänden gemessenen Temperaturen von 48, 52, 55 und 61 Grad Celsius punkteten die Geräte von Turmix, Satrap, Primotecq (Fust) und Braun.
Die Toaster von Rotel, PrimaVista und Intertronic hingegen heizen sich an den Seitenwänden auf 83, 94 und 95 Grad auf. - Die Langsamen: Die schnellsten Toaster benötigen für acht Toasts nur rund 5 bis 6 Minuten. Dazu gehören der Testsieger und «Family Toast» von Trisa. Die Langsamen, z. B. «Bistro» von Bodum und der «Intertronic»-Toaster, brauchen dafür mehr als 9 Minuten.
- Die Stromfresser: Am wenigsten Energie verbrauchen die Geräte von Turmix und Satrap mit rund 25 Wattstunden für einen einzelnen Toastvorgang. Zum Vergleich: Der Solis-Toaster benötigt fast doppelt so viel Strom. Ähnlich viel Energie frisst auch der günstige Toaster von PrimaVista.
- Die Ungleichmässigen: Die Modelle Trisa «Family Toast», «Gaudy» von Manor und dasjenige von PrimaVista hatten alle das gleiche Problem: Die Brotscheiben wurden nicht immer gleichmässig braun – egal, ob einzeln oder in Serie getoastet. Die Toasts waren entweder fleckig oder aussen zu hell und innen zu dunkel. Oder sie waren aussen perfekt, innen aber zu dunkel wie beim «Gaudy»-Toaster.
Immerhin: Alle Geräte im Test lieferten akzeptable Röstergebnisse. Fast immer schön goldbraune Toastscheiben liefern die Geräte von Braun, WMF und Intertronic.
Landi Schweiz schreibt, der PrimaVista sei seit drei Jahren im Programm. Reklamationen habe es bisher nicht gegeben. Laut Rotel beträgt die Ausfallquote des 1661-Modells nur 0,58 Prozent. Und man werde die Bedienungsanleitung zum Thema Sicherheit ergänzen. Die Migros gibt an, dass sich der Mio-Star-Toaster bei der Kundschaft «grosser Beliebtheit erfreut». Man nehme die Testresultate aber ernst und lasse sie beim Überarbeiten des Geräts einfliessen. Manor kündigte die gleiche Massnahme an. Interdiscount will bei der künftigen Beschaffung darauf achten, dass die Gehäusetemperatur weniger hoch ist.
Im Ausdauertest über 1000 Toastvorgänge pro Gerät punkteten alle Toaster: Sie funktionierten danach noch tadellos. Eine Schwäche leistete sich hier nur der Röster von Rotel: Während des Dauertests löste sich der Bediengriff.
«Türlitoaster» mit Vor- und Nachteilen
Ein Spezialfall unter den Toastern ist der «Chrome Toaster» von Jura (Bild rechts) – erhältlich bei Manor für Fr. 89.90. Er wird umgangssprachlich auch «Türlitoaster» genannt und unterscheidet sich technisch stark von den modernen Geräten. Das erstaunt nicht: Der Chrome Toaster wird seit den 50er-Jahren produziert. Der K-Tipp liess das Nostalgiegerät mittesten, weil es nach wie vor vielerorts erhältlich ist – z. B. bei Coop, Fust, Globus, Interdiscount und Media Markt. Der Chrome Toaster hat im Vergleich zu den modernen Geräten einige Vorteile, aber auch Nachteile:
- Sparsamkeit: Das Jura-Gerät ist sehr kompakt und deutlich kleiner als alle modernen Toaster. Dadurch braucht es wenig Platz, ist also ideal für kleine Küchen. Der Chrome Toaster verbraucht mit nur 13 Wattstunden pro Toastvorgang deutlich weniger Strom als alle anderen Geräte im Test.
Mit dem «Türlitoaster» röstet man zudem Toastscheiben genauso schnell wie mit dem modernen Testsieger. Er schaltet sich jedoch nicht selbständig aus. Dafür ist er, einmal eingeschaltet, jederzeit auf Betriebstemperatur. In den Türen lassen sich nicht nur dünne Brotscheiben, sondern auch Brotanschnitte einklemmen und rösten. - Hitzeentwicklung: Man muss beim Toasten ständig neben dem Chrome Toaster stehen bleiben. Das Gerät schaltet sich nicht automatisch ab, wenn die gewünschte Bräune des Toasts erreicht ist. Wenn man nur einen Augenblick nicht aufpasst, verkohlt das Brot. Zudem werden die Seitenwände über 140 Grad heiss.
So wurde getestet
Die Ingenieure des Labors PZT im deutschen Wilhelmshaven testeten 14 verschiedene Toaster in der Praxis und mit verschiedenen Messungen. Diese Punkte wurden geprüft:
- Praxistest: Wie schnell findet man die Einstellung für eine mittlere Bräune? Wie gleichmässig braun und knusprig werden handelsübliche Fertig-Toastscheiben bei mittlerer Bräune und bei höchster Röststufe? Wie schnell lassen sich Toasts in vier aufeinanderfolgenden Toastvorgängen zubereiten?
- Sicherheit: Sind die Geräte von der Elektronik her sicher? Wie heiss werden die berührbaren Seitenflächen und der Brötchenauswurf nach zwei Toastvorgängen auf höchster Röststufe? Schaltet sich der Toaster automatisch aus, wenn eine Brotscheibe beim Hochfahren eingeklemmt wird?
- Bedienung: Lassen sich die Toasts einfach einlegen? Ist der gewünschte Röstgrad gut einstellbar? Wie lassen sich Krümel entfernen? Verrutscht oder kippt der Toaster leicht? Wie werden die Toasts ausgeworfen? Verbrennt man sich bei der Entnahme die Finger? Kann man den Toastvorgang vorzeitig abbrechen?
- Robustheit: Wie überstehen die Geräte einen Dauertest von 1000 Toastvorgängen? Wie sauber ist das Gerät verarbeitet?
- Stromverbrauch: Wie viel Energie verbrauchen die Produkte für einen Röstvorgang und fürs Toasten von acht Brotscheiben?
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