Ein bisschen Bargeld in den eigenen vier Wänden zu haben, ist sinnvoll – zum Beispiel für den Fall, dass elektronische Zahlungssysteme in den Läden oder die Bancomaten ausfallen. Auch in weiteren Lebenssituationen kann man plötzlich auf Bargeld angewiesen sein: Bei Todesfällen zum Beispiel sperren die Banken manchmal die Konten des Verstorbenen sofort und ohne Rückfragen. Hinterbliebene Angehörige haben dann keinen Zugriff mehr aufs Konto. Das alles spricht dafür, eine kleinere Summe Bargeld zu Hause zu deponieren.
Kein Tresor für Bargeld bis 5000 Fanken
Dafür braucht es meist keinen teuren Tresor: Bei den meisten Versicherungen sind Barbeträge, die zu Hause aufbewahrt werden, bis 5000 Franken über die Hausratversicherung gegen Einbruchdiebstahl mitversichert (siehe Tabelle). Das bedeutet: Bargeld und andere geldwerte Sachen wie etwa Gutscheine, Reiseschecks, Wertpapiere oder Edelmetalle müssen nicht speziell eingeschlossen werden.
Auch Schmuck und weitere Wertsachen sind durch die Hausratversicherung gegen Einbruchdiebstahl gedeckt – je nach Versicherungsgesellschaft bis zu einer Höhe von 30 000 Franken.
Auch dafür braucht es kein speziell gesichertes Behältnis. Im Schadenfall muss der Versicherte bloss die Schadenhöhe nachweisen – zum Beispiel mit Kaufbelegen, Quittungen oder Schätzungen von Schmucksachen.
Nur wer zu Hause Geld oder Schmuck über die genannten Summen hinaus aufbewahrt und diese im Fall eines Einbruchdiebstahls von der Versicherung ersetzt haben will, muss sie in einem Tresor deponieren. Versicherungen schreiben in ihren Verträgen vor, dass dieser entweder regelkonform eingemauert ist oder ein Gewicht von mindestens 100 Kilogramm aufweist (siehe Kasten).
Bei den Gesellschaften Axa und Baloise zum Beispiel sind Bargeld und geldwerte Gegenstände im Tresor bis 20'000 Franken ohne Aufschlag in der Hausratversicherung mitversichert.
Angebote vergleichen lohnt sich
Auch Schmuck und Wertsachen, die im Tresor aufbewahrt werden, sind bei fast allen Gesellschaften ohne Aufschlag bis zur vereinbarten Hausratversicherungssumme mitversichert. Alles darüber hinaus bedarf einer individuellen Regelung oder einer separaten Wertsachenversicherung.
Die Bedingungen können variieren – es lohnt sich also, die Angebote der verschiedenen Versicherer zu vergleichen.
Auf diese Punkte muss man beim Einbau von Tresoren achten
Tresore mit einem Gewicht über 100 Kilo und mit Code-Schloss gibt es beispielsweise von der Firma Rottner (Atlas Fire 45 EN) für 1299 Franken oder von Rieffel (Modell Graphit 3E) für 1795 Franken – beide Modelle sind bei Hornbach erhältlich.
Wer den Tresor im Internet kauft, muss ihn meist selbst in der Wohnung platzieren und in der Wand verankern. «Oft wird auch unterschätzt, dass es dafür Spezialgeräte braucht», sagt Experte Andy Gygax. Er führt ein Fachgeschäft für Sicherheitstechnik in Pfäffikon SZ und bildet im Auftrag des Vereins Sicheres Wohnen Schweiz unter anderem Polizisten aus.
Tresore mit einem Code-Schloss «schützen bei einem Einbruch besser vor Verwüstung», sagt Andy Gygax. «Einbrecher vermuten dann, dass es keinen Tresorschlüssel gibt.»
Sicherheitsexperte Gygax empfiehlt, beim Kauf eines Tresors darauf zu achten, dass er über ein anerkanntes Zertifikat verfügt – ausgestellt von unabhängigen Prüfinstituten wie dem Verband der Sachversicherer (VdS) oder der European Security Systems Association (ESSA). Diese Institute überprüfen nach einer bestimmten Norm, wie lange ein Tresor einem Öffnungsversuch standhält, und ordnen ihn der entsprechenden Sicherheitsstufe zu. «Schon die Stufe 1 bringt in den meisten Fällen eine gute Sicherheit», sagt Gygax. Die meisten Tresore mit einem Gewicht über 100 Kilo sind Geräte mit der Sicherheitsstufe 1.
Bei leichteren Modellen ist dies nicht immer der Fall. Tresore mit der Sicherheitsstufe 1 gibt es ab rund 490 Franken bei Hornbach und im Fachhandel ab zirka 1000 Franken. Die Behältnisse wiegen meist ab 40 Kilo aufwärts.
Wer unersetzliche Gegenstände oder Dokumente im Tresor aufbewahren möchte, sollte auf ein unabhängiges Prüfzertifikat zum Schutz vor Bränden achten. Bei feuersicheren Produkten schützt eine spezielle Gummidichtung, die sich im Brandfall ausdehnt und so den Inhalt des Tresors vor Hitze, Rauch und Löschwasser bewahren soll – je nach Modell rund 30 bis 120 Minuten lang.
Tipp: Eine Broschüre des Vereins Sicheres Wohnen Schweiz enthält Informationen und Tipps zur Einbruchprävention.
Sie ist kostenlos erhältlich unter Sicheres-wohnen-schweiz.ch -> Einbruchschutz -> Gegen Einbruch kann man sich schützen