Der K-Tipp deckte in der letzten Ausgabe auf, dass sich der Vorstand von Bio Suisse für ein Nein zur Trinkwasserinitiative einsetzt (K-Tipp 7/2021). An der Delegiertenversammlung vom 14. April ist nun die Basis des Verbands dem Vorstand gefolgt: Mit 73 zu 20 Stimmen sprachen sich die Anwesenden für die Nein-Parole aus. Deutlich knapper fiel der Entscheid zur Frage aus, ob Bio ­Suisse Stimmfreigabe statt einer Parole ausgeben solle: Sechs Stimmen gaben den Ausschlag zugunsten der Parolenfassung.

Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» setzt beim Geld an. Sie verlangt, dass nur noch Bauernbetriebe Subventionen erhalten sollen, die auf den Einsatz von Pestiziden, Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Bio Suisse ist nach eigenen Angaben nicht gegen die ­Ziele der Initiative – also die Reduktion des Pestizideinsatzes und der Überdüngung von Böden und Gewässern – sondern gegen den vorgeschlagenen Weg.

Hauptgrund für das Nein der Delegierten ist aber wie beim Vorstand vor allem die Angst vor zu viel Bio. Die Mitglieder befürchten, dass viele Grünlandbetriebe bei einer Annahme der Initiative und einem Wegfall von Direktzahlungen auf Bio umstellen würden und deshalb die Bio-Preise sinken könnten.