Balkon-Solarpanels: Diese Geräte senken die Stromkosten
Die TV-Sendung «Kassensturz» hat Mini-Solaranlagen getestet, die sich auf dem Balkon installieren lassen. Vier von sieben Produkten schnitten gut ab.
Inhalt
- Kleine Solaranlage für zu Hause: Das sollte man wissen
K-Tipp 03/2023
14.02.2023
Letzte Aktualisierung:
17.02.2023
Thomas Vonarburg
Sie heissen etwa «Solarbalkon», «Plug & Play Solar» oder «Solarkraftwerk für Balkon»: Mini-Solaranlagen, die man zu Hause selber in Betrieb nehmen kann. Der «Kassensturz» liess im Fotovoltaiklabor der Berner Fachhochschule in Burgdorf BE solche Geräte testen. Sie bestehen aus einem oder zwei Solarpanels, einem Wechselrichter sowie den erforderlichen Kabeln und sollten sich ohne Hilfe von Fachleuten auf einem Balkon installieren las...
Sie heissen etwa «Solarbalkon», «Plug & Play Solar» oder «Solarkraftwerk für Balkon»: Mini-Solaranlagen, die man zu Hause selber in Betrieb nehmen kann. Der «Kassensturz» liess im Fotovoltaiklabor der Berner Fachhochschule in Burgdorf BE solche Geräte testen. Sie bestehen aus einem oder zwei Solarpanels, einem Wechselrichter sowie den erforderlichen Kabeln und sollten sich ohne Hilfe von Fachleuten auf einem Balkon installieren lassen. Der mit den Panels produzierte Strom wird über eine Aussensteckdose in das eigene Stromnetz eingespiesen.
Die sieben getesteten Anlagen kosten zwischen 550 und 1570 Franken. Das Labor überprüfte neben der Leistung, wie einfach und sicher sich die Geräte installieren und betreiben lassen. Ergebnis: Vier Modelle schnitten insgesamt gut ab. Grosse Unterschiede zeigten sich bei der Montage, wie Testleiter David Joss im «Kassensturz» feststellte: «Es ist problematisch, wenn ein Panel nicht richtig befestigt werden kann und zusätzliche Sicherungen nötig sind.»
Die Experten ermittelten auch, ob solche Kleinanlagen rentieren: Sie berechneten bei einer Laufzeit von 20 Jahren den Preis für eine produzierte Kilowattstunde Solarstrom. Beim Testsieger der Firma Erneuerbar liegen die Kosten bei 10,32 Rappen pro Kilowattstunde. In der Schweiz beträgt der Strompreis laut Bundesamt für Energie zurzeit im Durchschnitt über 27 Rappen pro kWh – also mehr als das Doppelte.
Sparpotenzial beträgt 10 bis 30 Prozent
Solaranlagen für den Balkon dürfen eine Leistung von maximal 600 Watt erbringen. Das reicht nicht für den ganzen Haushalt. Christof Bucher, Professor für Photovoltaiksysteme, sagt: «Ein vierköpfiger Haushalt kann mit Balkonsolarpanels bei einem durchschnittlichen Verbrauch 10 bis 30 Prozent des Bedarfs produzieren.»
Balkon-Solarpanels mit der Gesamtnote «gut»:
Alle Resultate auf Kassensturz.ch
Kleine Solaranlage für zu Hause: Das sollte man wissen
- Infos zu Solaranlagen: Nützliche Infos findet man im Internet etwa auf Energieschweiz.ch und Solarprofis.ch. Mit dem Solarrechner von Energieschweiz.ch lassen sich die ungefähre Stromproduktion, Gesamtkosten und Amortisationsdauer ermitteln. Auf dem Portal Sonnendach.ch des Bundesamtes für Energie kann man schätzen lassen, wie viel Strom ein Panel an einer bestimmten Adresse erzeugen kann. Grössere Anlagen sollte man von Experten planen und montieren lassen. In Zusammenarbeit mit Helion Solar bietet auch Ikea Solarlösungen an, Infos auf Ikea.ch/solar.
- Bezugsquellen: Kleine Solaranlagen gibts unter anderem auf Brack.ch, Solarblitz.ch, Solarkomplett.ch, Solarwind.ch und Swissgreen.ch.
- Hausbesitzer muss grünes Licht geben: Mieter sollten die Einwilligung des Hausbesitzers einholen, wenn die Solaranlage sichtbar ist. Stockwerkeigentümer sollten das Einverständnis der Gemeinschaft einholen.
- Elektrizitätswerk informieren: Die Installation einer Solaranlage muss dem lokalen Stromnetzbetreiber gemeldet werden.
- Richtigen Standort wählen: Schmutz reduziert die Leistung der Anlage. Die Panels sollten daher frei zugänglich sein, um etwa Blütenstaub, Blätter oder Schnee entfernen zu können.