K-Tipp-Leser Werner Müller aus Luzern wollte vor kurzem am Postomaten 300 Franken in gemischten Noten beziehen. Er erhielt aber nur zwei Hunderter- und vier Zwanzigernoten – insgesamt also 280 Franken. Trotzdem belastete ihm die Post 300 Franken. 

Das Phänomen ist bekannt: Der K-Tipp berichtete vor zwei Jahren von einem Berner Ehepaar, das am Postomaten 1000 Franken beziehen wollte, aber leer ausging. Die Postbank trödelte erst herum, bis sich der K-Tipp einschal­tete. Das Ehepaar bekam sein Geld dann gutgeschrieben.

Auch Werner Müller wurde von der Postfinance immer wieder vertröstet. Bis endlich ein E-Mail mit einer verbindlichen Antwort eintraf. Man bot ihm «eine schriftliche Nachforschung» an. Dafür müsse er eine Gebühr von 30 Franken zahlen, falls die Post kein Geld finde. Zu den verlorenen 20 Franken kämen also noch 30 dazu.

Aus Sicht der Postfinance eine kluge Taktik: So wimmelt sie Kunden ab. Denn wegen eines Verlusts von 20 Franken riskiert wohl niemand zusätzliche Gebühren von 30 Franken. 

Die Post sagt, sie kontrolliere die Postomaten täglich. Die 30 Franken erhebe sie «für die Prüfung des jeweiligen Kundenfalls».