Fotos der Elternhochzeit, vom ersten Schultag oder von der ersten Reise per Interrail nach Norwegen: Jeder hat zu Hause Erinnerungsschätze im Fotoalbum, als Dia oder als Negativstreifen. Je älter die Aufnahmen, desto schlechter die Qualität.
Solche Bilder kann man retten – durch Digitalisieren. Das funktioniert so: Die Fotos werden von einem Spezialgerät (Scanner) eingelesen und als elektronische Datei gespeichert. Diese Datei kann man dann problemlos ausdrucken oder per E-Mail verschicken.
Was kostet das Einscannen der Fotos? Der K-Tipp hat die Preise für die Digitalisierung von je 100 normalen Papierfotos, 100 Schwarzweiss-Negativen, 100 Farbnegativen und 100 Dias bei zehn Firmen verglichen – grosse Fotolabors, spezialisierte Kleinfirmen und Fotofachgeschäfte.
Ergebnis: Das Fotolabor der Migros ist bei fast allen Fotoarten am günstigsten. Grund: Statt pro Bild wird meist pauschal abgerechnet. Beispiel: 51 bis 100 Dias kosten pauschal Fr. 40.85. Noch besser ist der Preis bei den Negativen: 51 bis 100 Negativstreifen kosten ebenfalls nur Fr. 40.85. Einzig bei den Bildern auf Fotopapier ist die Kleinfirma Scancorner mit 49 Franken am günstigsten.
Mit Abstand am teuersten sind Scans der Fachgeschäftskette Fotopro: 100 Bilder aus dem Fotoalbum kosten hier stolze 315 Franken. Das ist sechs Mal so viel wie bei Scancorner. Gian Giordano von Fotopro erklärt: «Kunden werden bei uns im Laden persönlich beraten und die Fotos im hauseigenen Labor verarbeitet.»
Tatsache ist: Bei Scancorner werden die Fotos feiner eingelesen als bei Fotopro. Sprich, die Anzahl an Bildpunkten (Auflösung) ist doppelt so hoch wie bei Fotopro (Tabelle mit allen Auflösungen siehe hier).
Die Auflösung ist wichtig, weil sie massgebend dafür ist, wie gross die Bilder ausgedruckt werden können. Sie wird meist in «dpi» oder «ppi» angegeben. Für Dias oder Negative sind mindestens 3000 dpi zu empfehlen. Wurde ein Dia mit dieser Auflösung eingescannt, kann man später auch ein Poster daraus machen. Bei normalen Bildern auf Fotopapier reicht eine Auflösung von 300 dpi.
Wirrwarr bei den Zusatzgebühren
Viele der Scan-Firmen im Preisvergleich werben mit günstigen Preisen pro Bild, erheben aber noch zusätzliche Gebühren, etwa fürs Brennen der Bilder auf DVD. Scancorner verlangt zum Beispiel einen Mindestbestellwert von 20 Franken. Bei Migros kann man die gescannten Fotos einfach in der Filiale abholen, bei Fuji kostet das Zurückschicken pauschal Fr. 6.90, bei Filmfix wird der Posttarif je nach Volumen der Einsendung berechnet. Der K-Tipp verglich die Preise inklusive aller Gebühren, aber ohne Versandkosten.
Wirrwarr bei den Zusatzgebühren
Weitere Fallstricke sind Bilder in Fotoalben: Kann man sie nicht mehr aus dem Album herausnehmen, muss die ganze Seite eingelesen werden. Das ist aufwendig und kostet massiv mehr. Archivscan verlangt zum Beispiel
Fr. 4.20 pro Seite.
Wer besonders viele Bilder digitalisieren lassen will, sollte zuerst einige Fotos für einen Testauftrag zusammenstellen und beim Geschäft vorbeibringen. Meist ist das entweder kostenlos oder wird an einen späteren Auftrag angerechnet.
Tipp: Wer Zeit hat und technisch versiert ist, kann seine Bilder auch selbst einscannen. Schnelle und gute Ergebnisse liefern jedoch nur Profigeräte. Solche Scanner kann man für 100 bis 300 Franken pro Woche in Fachgeschäften oder auf Internetplattformen wie zum Beispiel Fotomiete.ch mieten.
So lagern Sie Negative, Dias und digitale Bilder richtig
Grundsätzlich gilt: Alle Datenträger – ob analog oder digital – sollte man kühl, trocken und dunkel lagern. Der beste Ort dafür ist der Keller, weil dort die Temperaturen konstant und tief sind. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent. Sonst ist ein Luftentfeuchter empfehlenswert.
Dias und Negative sollten vor Staub geschützt in säurefreien Hüllen aufbewahrt werden. Entsprechende Lagersysteme gibt es im Fachhandel. Bei Negativen bewähren sich Blätter im Format A4 aus Pergamin. Dort kann man jeweils mehrere Negativstreifen einschieben.
Digitale Bilder sollte man unbedingt mehrmals auf verschiedene Datenträger wie CDs und Festplatten speichern.