Der 3D-Film «Avatar» war vor sieben Jahren ein grosser Kino­erfolg. Die Hersteller von TV-Geräten witterten das grosse Geschäft und stellten die dreidimensio­nalen Bilder auch fürs Fernsehen zu Hause in Aussicht.

So schwärmte etwa Samsung in seiner Werbung: TV-Bilder würden sich mit der 3D-Technologie «förmlich aus den flachen Zwängen des Fernsehers lösen und den Raum füllen. Der Effekt ist atemberaubend: eine lebensechte, sehr reale Bild­qualität.» 

Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: Die Auswahl an echten 3D-Filmen war sehr klein – und ist es auch geblieben. Die meisten Filme wurden erst nachträglich auf 3D umgewandelt, was zu ­einer schlechten Bildqualität führte. Dazu kamen die hohen Kosten: Wer sich einen 3D-tauglichen Fernseher leisten wollte, musste auch den dazu passenden Blu-ray-Player kaufen.

Auch beim Zubehör versuchten die Hersteller, Kasse zu machen: Um Filme in 3D sehen zu können, braucht es eine spezielle Brille. Diese kostet je nach Hersteller mehr als hundert Franken (K-Tipp 3/2012). 

Das Resultat: Trotz jahrelanger Werbekampagnen konnte sich die 3D-Technik bei den Kunden nicht durchsetzen. Nun krebsen die Hersteller zurück: Bei neuen Geräten verzichten sie zunehmend auf die 3D-Technologie.

So bietet Marktführer Samsung 3D bei den neusten und teuersten Geräten der sogenannten KS-­Serie nicht mehr ­an. Ein Beispiel ist der ­Samsung 65’’ SUHD 4K KS9080. Sony verzichtete schon im vergan­genen Jahr bei einigen ­seiner neuen Geräte auf die 3D-Technologie. Und die für dieses Jahr angekündigten Philips-TV-Geräte werden ebenfalls keine 3D-Wieder­gabe unterstützen.

Ultra-HD: Angebot an Filmen fehlt

Aktuell preisen die TV-Hersteller neue Geräte mit «Ultra-HD» oder «4K» an. Doch auch hier gilt: Es gibt zurzeit noch fast keine Filme und TV-­Programme für diese Technologie. Der Ausstrahlungsstandard des Schweizer Fernsehens zum Beispiel ist auf das 720p/50-Format festgelegt. Das bedeutet: Pro Sekunde werden 50 Vollbilder mit 1280 mal 720 Pixel über­tragen. Alle aktuell erhältlichen Flachbildfernseher können diese Anzahl ­Pixel darstellen.