Scheidung, gesundheitliche Probleme, Privatkonkurs und hohe Schulden: Wer im finanziellen Schlamassel steckt, greift oft nach jedem Stohhalm.

So kam es, dass Werner Wurman aus der Gegend von Frauenfeld (Name geändert) im Internet auf ein Kredit-Angebot aus England stiess. Schon nach wenigen Mails versprach ihm ein gewisser Dixon Brown, er sei von der privaten Kreditgesellschaft Live Finance und er könne Wurman 240 000 Franken besorgen – zu einem sensationell tiefen jährlichen Zinssatz von 3 Prozent und das während 20 Jahren.

Wurman bekam sogar schriftliche Unterlagen mit dem Logo der Citibank of United Kingdom, die das Darlehen bestätigte. Zudem unterstrich Vermittler Dixon Brown seine Seriosität, indem er eine Passkopie in die Schweiz schickte.


Zahlungen für «Anti-Terrorist-Gebühren»

Wurman wurde auch nicht stutzig, als Dixon Brown Vorauszahlungen verlangte – zuerst für «Versicherungs- und Anti-Terrorist-Gebühren», anschliessend zur «Sicherheit für das Darlehen».

Als allerdings Werner Wurman bereits insgesamt 8100 Franken via Western Union überwiesen hatte und Dixon weitere Forderungen stellte – zahlbar übrigens an eine Bank in Nigeria –, wandte sich Wurman an K-Geld. Denn das versprochene Geld aus England war noch immer nicht eingetroffen.

Sofort stellte sich heraus: Das Dokument der Citibank war gefälscht. Dies bestätigt die Schweizer Niederlassung der amerikanischen Citigroup-Bank. Auch die Passkopie von Dixon Brown ist nicht echt. Wurman wurde das Opfer von Betrügern.

Der Tipp ist klar: Machen Sie nie Vorauszahlungen, um einen Kredit zu erhalten. Hinter solchen Angeboten stecken in der Regel Betrüger. Generell gilt auch: Sehr tiefe Zinsen sind immer ein Alarmzeichen.