Kein Verlass auf Flügeli
Schwimmflügeli sind ein Sicherheitsrisiko: Bei drei von acht Modellen waren die Ventile undicht. Auch auf Schwimmsitze ist nicht immer Verlass.
Inhalt
K-Tipp 13/2014
20.08.2014
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Thomas Vonarburg
Aufblasbare Flügeli gel-ten als ideale Schwimm- hilfe für Kleinkinder. Aber bieten sie auch auch die versprochene Sicherheit? Der «Kassensturz» schickte acht Schwimmflügeli sowie zusätzlich vier Schwimmsitze für Kinder ins Labor Ipi in Stuttgart (D). Die Kosten varieren bei den Flügeli zwischen Fr. 3.90 und Fr. 32.90 pro Paar, bei den Sitzen zwischen Fr. 9.90 und Fr. 28.90.
Geprüft wurden die wichtigsten sicherheits...
Aufblasbare Flügeli gel-ten als ideale Schwimm- hilfe für Kleinkinder. Aber bieten sie auch auch die versprochene Sicherheit? Der «Kassensturz» schickte acht Schwimmflügeli sowie zusätzlich vier Schwimmsitze für Kinder ins Labor Ipi in Stuttgart (D). Die Kosten varieren bei den Flügeli zwischen Fr. 3.90 und Fr. 32.90 pro Paar, bei den Sitzen zwischen Fr. 9.90 und Fr. 28.90.
Geprüft wurden die wichtigsten sicherheitsrelevanten Punkte: Ist genügend Auftrieb vorhanden? Wie sicher sind die Ventile? Und wie schnell verlieren sie Luft, wenn der Stöpsel undicht oder versehentlich offen ist?
Fazit: Die teuersten Produkte schnitten am besten ab. Bei den Schwimmflügeli war allerdings auch ein günstiges Produkt für Fr. 9.80 praktisch gleich gut wie jenes mit dem höchsten Preis.
Dasselbe Bild zeigte sich bei den Schwimmsitzen: Für Fr. 9.90 gibts fast gleich viel Sicherheit wie für Fr. 28.90.
Die Experten kritisierten vor allem folgende Mängel: Die Ventile von drei Schwimmflügeli verlieren schneller Luft als erlaubt. Bei anderen Produkten ist der Auftrieb mangelhaft. Oder aber die Signalfarbe ist unzureichend, was ebenfalls als Sicherheitsrisiko taxiert wurde.
Noch schlechter fielen die Testresultate bei den Schwimmsitzen aus. Dabei handelt es sich um aufblasbare Ringe für Babys mit einer gelochten Plastikfolie für die Beine. Beim Kentern muss das Kleinkind aus diesem Sitz herausrutschen, sonst droht Ertrinkungsgefahr. Doch der «Kassensturz»-Test zeigt, dass das bei gewissen Sitzen nicht der Fall ist.
Diese Schwimmflügeli erzielten die Gesamtnote «gut»:
Die Gesamtnote «gut» gabs für diese Schwimmsitze:
- Bema Schwimmsitz (Fr. 28.90, Coop)
- Intex Baby Float (Fr. 9.90, Bild)
Sicherheitstipps für Schwimmhilfen:
- Flügeli sorgen nicht für absolute Sicherheit. Deshalb sollten die Eltern ihre Kinder immer im Auge behalten.
- Styroporreifen sind im Vergleich zu Flügeli als Schwimmhilfe ungeeignet, weil sie keine richtigen Schwimmbewegungen erlauben. Es besteht zudem die Gefahr, die Reifen zu verlieren, weil man sie nicht am Körper befestigt.
- Aufgeblasene Flügeli dürfen am Oberarm nicht abrutschen, sollten aber auch nicht den Blutkreislauf abschnüren. Darum sollte man sie erst aufblasen, wenn man sie am korrekten Ort platziert hat. Sollte dies nicht möglich sein, muss man sie etwas nass machen, um sie an die richtige Stelle schieben zu können. Die flache Stelle der Flügeli muss dabei auf der Körperseite sein, damit sie das Kind beim Schwimmen nicht behindern.
- Die Ventile am aufgeblasenen Flügeli immer schliessen und versenken, obwohl die Luft auch bei offenem Ventil nicht entweichen sollte.
- Die Schwimmflügeli nie an der Sonne herumliegen lassen, da dies den Kunststoff zersetzt, was die Flügeli undicht werden lässt.
- Nach Gebrauch im Hallenbad die Flügeli immer abspülen, da Chlorwasser eine ähnliche Wirkung wie die Sonne hat.
- Schwimmhilfen jeglicher Art gehören nur in den Bereich des Lernschwimmbeckens und haben im tiefen Wasser nichts verloren.
