Die Volks­ini­tiative 1:12 verlangt, dass das oberste Salär in einem Unternehmen nicht mehr als 12 Mal so hoch sein darf wie das tiefste. Im Herbst stimmt das Volk über diese Initiative ab.

saldo wollte wissen: Wären von 1:12 auch Unternehmen betroffen, die sich ganz oder teilweise in Staatsbesitz befinden? Denn die Chefsaläre erreichen dort stattliche Höhen. Am meisten verdiente 2012 Swisscom-Chef Carsten Schloter: Er kam auf satte 1,831 Millionen Franken (siehe Grafik). SBB-Chef Andreas Meyer kassierte 1,036 Millionen. Bei der Post ist unklar, wie hoch das Jahressalär der neuen Chefin Susanne Ruoff ist, weil sie erst per 1. September 2012 in das Unternehmen eingetreten ist. Ihr Vorgänger Jürg Bucher erhielt im Vorjahr 861 720 Franken.


Tiefste Löhne liegen unter 40 000 Franken pro Jahr

Anders die untersten Löhne in diesen Bundesbetrieben: Bei der Swisscom verdienen Mitarbeiter gemäss Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Verkauf, im Marketing oder im Kundendienst im Minimum 52 000 Franken pro Jahr. Das entspricht 13 Mal einem Monatslohn von 4000 Franken.

Bei den SBB ist der Mindestlohn tiefer. Eine ungelernte Hilfskraft erhält 41 280 Franken pro Jahr. Solche Tieflöhne erhält vor ­allem das Putzpersonal. Rangierer verdienen minimal 42 868 Franken.

Tief sind auch die Löhne der Zeitungsverträger bei der Post. Ausserhalb der städtischen Zentren verdienen die Mitarbeiter der Konzerntochter Presto 41 321 Franken pro Jahr, sofern sie während 48 Wochen 43 Stunden arbeiten. Bei der SRG beträgt der GAV-Mindestlohn für Hilfskräfte 37 926 Franken pro Jahr.

Fazit: Das Verhältnis zwischen dem tiefsten und dem höchsten Lohn im Konzern beträgt bei der Swisscom 1:35, bei den SBB 1:25, bei der Post 1:21, bei der SRG 1:14.


Initiative «Pro Service public» begrenzt die Cheflöhne

Die Volksinitiative «Pro Service public» von saldo und «K-Tipp» verlangt, dass die Chefs von Bundesunternehmen mit einem Grundversorgungsauftrag (SBB, Post, Swisscom) nicht mehr als der bestbezahlte Bundesangestellte verdienen. Dieser Lohn liegt bei rund 475 000 Franken pro Jahr: So viel zahlen die Steuerzahler ­einem Bundesrat.