XXL-Preise für Schweizer

Ob Big Mac oder Berliner: Wer sich in der Schweiz in einer der internationalen Fast-Food-Ketten verpflegt, wird schnell viel Geld los. Viel zu viel, wenn man mit den Preisen im Ausland vergleicht.

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K-Tipp 05/2013

13.03.2013

Roger Doelly

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Sie gehören zum Stadtbild wie Ketchup zu Pommes frites: die US-amerikanischen Ketten McDonald’s, Burger King und Subway. Mit Backwerk versucht jetzt auch eine deutsche Bäckereikette im Schweizer Fast-Food-Markt Fuss zu fassen – im Zentrum von Schaffhausen und beim Bahnhof Zürich-Stadelhofen wurden die ersten Läden eröffnet.

Deutsche Kette gegen Bäckereien

Die Bäckereikette ist zurzeit in sieben Ländern Europas vertreten. Sie will aufgrund der Selbstbedienung 30 bis 45 Prozent günstiger sein als eine traditionelle Bäckerei. Doch ausgerechnet beim Schweizer Klassiker schlechthin – dem Buttergipfeli – verlangt Backwerk mit Fr. 1.20 einen marktüblichen Verkaufspreis.

Und noch etwas hat Backwerk mit den andern internationalen Schnellimbiss-Ketten gemeinsam: Das Preisniveau ist auch bei der deutschen Bäckereikette in der Schweiz viel höher. Das zeigt der Preisvergleich des K-Tipp. Beispiel: Das Panini Chicken Curry kostet in der Backwerk-Filiale im deutschen Konstanz umgerechnet Fr. 3.49 – in der Schweiz mit Fr. 6.95 doppelt so viel. Begründung von Backwerk: Produktions- und Lohnkosten seien hier deutlich höher als in Deutschland. Das sagen auch die Betreiber der Fast-Food-Ketten. Nur: Die Zeitschrift «Saldo» hat aufgezeigt (Ausgabe 16/12), dass die Schweiz nicht wegen der Löhne oder der Kosten eine Hochpreisinsel ist. Der wahre Grund sind die deutlich höheren Margen.

Auch Starbucks schlägt kräftig drauf: Der Double Chocolate Muffin kostet in der Schweiz Fr. 4.20, in Berlin nur Fr. 2.44. Vielsagend die Stellungnahme von Starbucks: Der Preis setze sich auch daraus zusammen, «wie viel jemand zu bezahlen bereit ist», sagt Marketing-Direktorin Samantha Yarwood. Im Klartext: Starbucks hat gemerkt, dass in der Schweiz mehr zu holen ist.

«Krawallzuschlag» bei Subway

Subway fällt ebenfalls mit hohen Preisdifferenzen auf: Das Sandwich-Menü Chicken Teriyaki kostet in Zürich Fr. 21.80, in Konstanz nur Fr. 10.86. Die abenteuerliche Erklärung von Subway zu diesen hohen Preisdifferenzen: Neben strengen Bauauflagen, hohen Einkaufspreisen, Strafzöllen sowie hohen Löhnen sei auch die Stadt Zürich als gefährliches Pflaster verantwortlich für die höheren Schweizer Preise. Wörtlich teilte Subway mit: «Da Zürich bezüglich Demonstrationen und Krawallen sehr unsicher ist, haben wir spezielle Krawallschutzvorkehrungen getroffen, zum Beispiel Spezialstoren für 35 000 Franken.»

Burger King betreibt im Zürcher Hauptbahnhof drei Filialen. Und dort ist das Angebot noch teurer als anderswo in der Schweiz – um bis zu 20 Prozent. Lizenznehmer ist die Candrian Catering, die im Hauptbahnhof Zürich weitere Restaurants und Food-Stände führt, darunter auch zwei Nordsee-Filialen. Kein Wunder, ist auch Nordsee in der Schweiz viel teurer: Eine Box mit rund 15 Crevetten kostet in Zürich Fr. 15.20 – in Konstanz Fr. 8.13. Candrian Catering sagt dazu, man betreibe die Logistik für die ganze Schweiz selber und profitiere nicht vom Vertriebsnetz von Nordsee.

Im Unterschied zu Burger King, der laut Candrian Catering die Preise vorschreibt, wären Betreiber von McDonald’s-Restaurants bei der Preisgestaltung theoretisch frei. McDonald’s Schweiz gebe lediglich Empfehlungen ab, sagt Sprecherin Anglaë Strachwitz. Aber praktisch alle der über 150 Schweizer McDonald’s-Filialen halten sich brav daran.

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