Schweizer bezahlen überrissene Tarife, wenn sie das Handy im Ausland brauchen. Gegen diese Roaming-Gebühren hatten K-Tipp, «Saldo» und «Bon à Savoir» eine Petition lanciert. Inhalt: Der Bund soll für die Telekomanbieter verbindliche Roaming-Höchsttarife festlegen, wie sie in der EU gelten. 56 000 Leser unterschrieben das Anliegen.

Im Juni 2011 überwies SP-Nationalrätin Ursula Wyss eine gleichlautende Motion. Mit Erfolg: Mit 181 zu 5 Stimmen nahm die grosse Kammer den Vorstoss an.

Der Ständerat spielt aber auf Zeit: Zum zweiten Mal verschiebt die vorberatende Kommission das Geschäft. Man suche das Gespräch mit den Telekomfirmen, hiess es in einer Medienmitteilung.

Das hätte schon früher geschehen können, findet Motionärin Ursula Wyss. Sie hofft dennoch, dass die Kommission mit diesem Vorgehen den Druck auf die Telekomfirmen verschärft, denn: «Auch bei mir stirbt die Hoffnung zuletzt.»

Der Ständerat kennt im Gegensatz zum Nationalrat keine verbindliche Frist zur Behandlung von - im anderen Rat angenommenen - Motionen.

Der Motion könnte also das selbe geschehen, wie ihren Vorgängerinnen: Bereits 2007 gab es mehrere Vorstösse zur Senkung der Roaming-Tarife. Einziges Resultat: Seit 2010 müssen die Telekomfirmen ihre Kunden per SMS vor den Roaming-Gebühren warnen.