Skigebiete arbeiten immer häufiger mit veränder­lichen Preisen für ihre ­Skiabos. Diese richten sich etwa nach Wochentag, Buchungsstand, Wetter oder der Anzahl offener Bahnen und Pisten (K-Tipp 19/2018). Transparent ist das nicht. Vor allem deshalb, weil ­gewisse Skigebiete nicht einmal ­einen Höchstpreis nennen. Folge: Die Preise für eine Tageskarte explodieren.

Beispiel Oberengadin: Der K-Tipp kennt die ­gesamte Preisentwicklung in der laufenden Saison. 

Im vergangenen Winter, als noch Fixpreise galten, kostete die Tageskarte 79 Franken.

In diesem Winter kamen selbst extreme Frühbucher kaum besser weg. Beispiel 29. Dezember: Schon zum Verkaufsbeginn im Spätsommer kostete die Tageskarte für dieses Datum 72 Franken. Also kaum weniger als im Winter davor zum Fixpreis.

Ab Mitte Dezember stieg der Preis kontinuierlich an. Schliesslich betrug er am 29. Dezember 105 Franken. Das entspricht einem Aufschlag von 33 Prozent gegenüber der vorherigen Saison.

«Bei gutem Wetter fahren die Reichen»

Der 29. Dezember ist kein Einzelfall: Über die Festtage kostete eine ­Tageskarte für Spätentschlossene ­immer zwischen 92 und 105 Franken. 

Der Ärger bei den Skifahrern über die mit den flexiblen Preisen verbundenen Aufschläge ist gewaltig. In ­einer K-Tipp-Umfrage bezeichnen Leser sie wahlweise als «Sauerei» oder «Geld­macherei». Einer schreibt: «Bei gutem Wetter fahren die Reichen, bei schlechtem Wetter die Armen.»

Die Bergbahnbetreiber behaupten trotzdem: «Der Durchschnittspreis für ­einen Skitag ist im Vergleich zur letzten Saison tiefer.»

Auch in den Foren von «Blick» und «20 Minuten» wird Kritik laut – unter anderem am Preis von 98 Franken am 2. Januar: «Und dann waren auf der Corviglia nur drei Bahnen offen.» Oder: «Die oberen Bahnen waren wegen Sturms alle geschlossen.»

Der K-Tipp hätte von den Bergbahnbetreibern gerne genaue Daten dazu erhalten. Doch angeblich sind diese nicht vor­handen. Die Betreiber ­sagen nur: «Es waren ­immer mehrere Anlagen in Betrieb.»