Das Missgeschick passierte im Zug von Glarus nach Zürich: Ich liess meine Jacke liegen. Sofort gab ich via Smartphone eine Verlustmeldung auf. Denn die Meldung per Internet ist gratis – während sie am Schalter 15 Franken kostet. Die SBB versprachen: «Wir informieren Sie umgehend, sobald wir einen Gegenstand gefunden haben, der oben genannter Beschreibung entspricht. Zusätzlich erhalten Sie spätestens nach 4 und 10 Tagen einen Statusbericht.»

In den nächsten Tagen fand ich bei meinen E-Mails keines mit dem Absender fundzentrale.sbb@sbb.ch. Als nach vier Tagen immer noch kein Statusbericht eintraf, loggte ich mich wieder ins Internet ein, und zwar unter der Option «Bestehende Verlustmeldung bearbeiten». Doch dort hiess es bloss: «Die Verlustmeldung Nr. K16-096814 kann nicht bearbeitet werden.» Ich solle den Rail Service unter der Nummer 0900 300 300 kontaktieren. Das kostet Fr. 1.19 pro Minute.

Die Angestellte am Telefon nahm die Verlustmeldungsnummer entgegen und bat mich, am Telefon zu warten. Dann meldete sie sich wieder, bedankte sich dafür, dass ich gewartet hatte, und bat mich, noch etwas länger zu warten. Diesmal ertönte Musik. Schliesslich die erlösende Nachricht: Die verlorene Jacke sei gefunden worden und könne wie gewünscht in Zürich abgeholt werden. Das Sieben-Minuten-Telefonat kostete Fr. 8.30.

Am nächsten Morgen musste ich am Lost-&-Found-Schalter in Zürich noch eine Rückgabegebühr bezahlen. Die Herausgabe der Jacke kostete mich als Streckenabo-Besitzer 10 -Franken. Ohne SBB-Abo hätte ich das Doppelte gezahlt. «Warum erhielt ich eigentlich kein E-Mail mit dem Hinweis, dass die Jacke gefunden wurde?», wollte ich zum Schluss noch wissen. «Da muss ein Fehler passiert sein», sagte die Schalterangestellte und fügte hinzu: «Das tut mir leid.» Mir auch!