Yokasta Ambühl-Vilorio aus Trimmis GR stieg am Bahnhof Chur mit vollem Einkauftrolley in ein Postauto. Sie befestigte ihn in der Mitte des Postautos mit einem Rollstuhlgurt, damit er während der Fahrt nicht umkippt. Danach wollte sie beim Chauffeur ein Ticket lösen. Weil der Bus bereits angefahren war, musste sie kurz warten. An der nächsten Haltestelle erhielt sie das gewünschte Ticket. Als Ambühl sich setzte, wurde sie trotz gültigem Fahrschein vom Kontrolleur gebüsst. Begründung: Die Billettkontrolle habe im hinteren Teil des Busses bereits begonnen, als sie ihr Billett gelöst habe.
Fahrer überhörte Kontrollansage
Yokasta Ambühl-Vilorio protestierte schriftlich bei der Postauto Schweiz. Diese antwortete: Der Chauffeur habe ihr «fälschlicherweise ein Billett ausgehändigt». Nach Kontrollbeginn dürften keine Tickets mehr verkauft werden. «Leider überhörte wohl der Buschauffeur die Kontrollansage», heisst es im Brief.
Unglaublich: Die Postauto Schweiz AG ortet den Fehler zwar beim Buschauffeur, besteht aber gleichzeitig gegenüber der Kundin auf der Busse.
Die Postauto Schweiz AG stellte sich auch nach der Intervention des K-Tipp stur. Ambühl sei ins Postauto gestiegen und habe länger als eine Haltestelle zugewartet, um zum Fahrer zu gehen, behauptet sie. Somit habe sie für den ersten Teil der Strecke kein Ticket besessen. Deshalb müsse sie die Busse zahlen. Ambühl ärgert sich: «Ich bin noch nie schwarzgefahren und hatte auch dieses Mal ein gültiges Billett!» Trotzdem hat sie die Busse bezahlt, um keine Betreibung zu riskieren.
Weiterer Fall: Billett lösen unmöglich
Yokasta Ambühl-Vilorio ist kein Einzelfall: Im «Bieler Tagblatt» schilderte eine Leserbriefschreiberin einen ähnlichen Vorfall. Eine Passagierin wollte beim Chauffeur ein Billett lösen, doch dieser war in ein Gespräch mit einem Mann vertieft. Die Frau habe sich deshalb kurz gesetzt, die Reka-Schecks zur Bezahlung in der Hand. Nachdem der Buschauffeur seine Unterhaltung beendet hatte, fuhr er los. Bei seinem Gesprächspartner hatte es sich um einen Kontrolleur gehandelt. Dieser büsste die Kundin, obwohl sie beteuerte, dass sie ein Billett hatte lösen wollen.
Postauto Schweiz AG erklärt auf Anfrage des K-Tipp, man habe von diesem Fall keine Kenntnis: «Sollte es sich aber wie geschildert zugetragen haben, möchten wir für das Verhalten des Kontrolleurs um Entschuldigung bitten», sagt Sprecher Urs Bloch.
«Direkt zum Chauffeur gehen»
Auch Postauto Schweiz scheint die Gefahr von Missverständnissen bewusst zu sein. Sie schrieb Ambühl: «Um künftig solche Vorfälle zu vermeiden, bitten wir Sie, immer direkt nach dem Befestigen des Wagens zum Buschauffeur zu gehen, um ein Billett zu lösen. Sollte dies nicht möglich sein, ist der Buschauffeur unverzüglich anzusprechen, um ihn darauf hinzuweisen, dass Sie noch einen kurzen Moment benötigen, um den Wagen zu sichern, und danach ein Billett lösen werden.»
Ambühl hat sich für eine einfachere Lösung entschieden: Sie wird sich zukünftig nach dem Einkaufen von ihrem Ehemann mit Auto abholen lassen.
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Handy-Obligatorium?
Ich war in St. Gallen und wollte mit dem Postauto nach Heiden. Ich bin bei der Haltestelle Stadttheater eingestiegen, und wollte beim Chauffeur ein Billet lösen. Antwort vom Chauffeur: "hier kann man im Postauto nicht lösen, das muss man draussen am Automaten oder per App". Bei dieser Haltestelle befindet sich aber kein Automat, im Postauto ebenfalls nicht, und ich besitze kein Smartphon. Muss ich jetzt zuerst mit einem Taxi zum nächsten Automaten fahren, damit ich nachher Postauto fahren darf?
Postauto: Busse auf dem Weg zum Chauffeur mit Geld in der Hand
Mir ist folgendes Wiederfahren: Wir waren als Pfadis 2 Tage in der Natur und mein Handyakku machte schlapp als ich Fairtiq starten wollte. Wegen Corona sind wir in der Mitte vom Bus eingestiegen (Bei der BVB in Basel darf man nicht mehr vorne einsteigen, darum haben wir das da auch gemacht). Ich habe dann Kleingeld hervorgeholt und bin sofort zum Chauffeur gegangen. Vor dem Chauffeur stand ein Kontrolleur vom Sitz auf und stoppte mich «es sei zu spät». Andere Fahrgäste sagten ihm noch, ich hätte ja soeben zahlen wollen. Der Bus ist da erst angefahren. Ich schilderte den Fall bei der Postauto Inkassostelle. Die gaben mir statt CHF 100.– Busse einen Reduktion auf 60.–. Ich bin noch nie schwarz gefahren und finde das Vorgehen unfair. Die Kontrolle konnte ja sehen, dass ich das Geld für das Ticket sammle und sofort zum Chauffeur gehe.
Postauto: Busse trotz gültigem Billet
Hallo Mehrmals kam es während der vergangenen Jahre auf dieser Strecke vor, dass der Geldeinzug vom Chauffeur aufgeschoben wurde, dies sogar schon bis zu meinem Fahrziel. Er begründete dies mit seiner aktuellen Kursverspätung. Das war eigentlich auch vernünftig. Wie hoch würde in diesem Falle die Busse für den betroffenen Gast ausfallen? Übrigens wurde ein Kontrollbeginn nie ausgerufen. Diese Leute waren ganz einfach plötzlich hier.