Anfang Jahr hat die Postfinance die Zinsen auf ihren Konti massiv gesenkt. Auf dem Privatkonto gibts statt 0,125 noch 0,05 Prozent Zins. Das heisst: Hat ein Kunde im Schnitt 2000 Franken auf seinem Konto, erhält er pro Jahr 1 Franken Zins. Dieser mickrige Zins wird gleich wieder weggefressen. Denn die Gebühren betragen ein Vielfaches.

Dabei hat die Post­finance gar keinen Grund, derart knausrig zu sein. Denn im vergangenen Jahr hat sie zum vierten Mal in Folge einen Rekordgewinn geschrieben. 2008 betrug der Gewinn noch 235 Millionen Franken.

  • 2009 waren es 448 Millionen.
  • 2010: 575 Millionen.
  • 2011: 591 Millionen.
  • 2012 waren es sogar 631 Millionen.


Die Post müsse rentieren, erklärt Postfinance-Sprecher Alex Josty. Sie schreibe denn auch seit mehreren Jahren konstant gute Gewinne. Josty: «Damit konnte die Post ihr Eigenkapital aufbauen, ihre Pensionskasse weiter sanieren, Investitionen finanzieren und dem Bund einen angemessenen Gewinnanteil abliefern.»

Preisüberwacher Stefan Meierhans widersprach schon vor zwei Jahren: «Die Post muss den Service public gewährleisten – und zwar zu fairen Preisen. Ihr Hauptauftrag ist nicht, möglichst viel Gewinn an die Bundeskasse abzuliefern.» Deshalb hat er Ende Februar ein Verfahren gegen die Post eröffnet (siehe K-Tipp 3/13).