Im Spätherbst war an dieser Stelle davon die Rede, dass sich die Migros über Schweizer beklagt, die im Ausland einkaufen. Und dass die Migros gleichzeitig ihre Lebensmittel auf der ganzen Welt beschafft. Etliche Leser ­wollten daraufhin vom K-Tipp wissen: Wie sieht es bei Coop aus?

Wahrscheinlich besser, wenn man dem Coop-Verwaltungsratsprä­sidenten Hansueli Loosli zuhört. Er sagt: «Man muss sich einfach bewusst sein. Wer ennet der Grenze ­einkauft, profitiert persönlich und gefährdet damit Arbeitsplätze in der Schweiz.»

Mich packte das schlechte Gewissen. Deshalb ging ich nicht über die Grenze, sondern zu Coop. Ich griff nach der Jamadu-Salat­mischung und schaute, woher sie ist: Italien, Schweiz, Thailand. Obwohl auch  Schweizer Bauern die verschiedensten Salate anbauen.

Weiter gings, zu den Fertig-Lasagne. Bestimmt aus der Schweiz, dachte ich, allenfalls aus Italien. Doch sie stammen aus ­Belgien. Die Konfitüre? Ebenfalls. Das Toastbrot? Aus Österreich.

Ich setzte meine Hoffnung auf die Bircher­müesli-Mischung. Wenn etwas aus der Schweiz stammen muss, dann das. Aber: Coop kauft das Müesli in Deutschland. Und die Haferflocken in Finnland.

Dann kam ich am Tiefkühler vorbei. Und was fand ich da? Aprikosen aus Polen. Him­beeren aus Chile und Erdbeeren aus China.

Natürlich gibts bei Coop auch Schweizer ­Produkte. Zum Beispiel Prix-Garantie-Bier: Calanda braut es in Chur. Aber nicht mehr lange. Ab Februar lässt Coop das Bier nämlich anderswo herstellen. Obwohl Coop dazu jeden Kommentar verweigert, weiss der K-Tipp: Es wird aus dem Ausland stammen.

Und daraus lernen wir: Coop kauft billig ein. Wir sollen teuer bezahlen.