Der Touring-Club TCS wirbt auf der Website für seinen Pannenservice: «Die durchschnittliche War­tezeit beträgt 35 Minuten.» 

Marc Segmüller (Name geändert) aus Bern machte eine andere Erfahrung: Das langjährige TCS-Mitglied musste wegen eines platten Pneus in Airolo TI seine Rückreise unterbrechen. Er rief den Pannendienst an und hörte, die Wartezeit betrage rund eine Stunde: Das Patrouillen-Fahrzeug komme aus dem rund 60 Ki­lometer entfernten Bellinzona.

Als das Fahrzeug nach ­einer Stunde noch immer nicht vor Ort war, handelte Segmüller: Er kontaktierte einen Garagisten in Airolo, der wenige Minuten später zur Stelle war. Auf dem Wagen prangte das TCS-­Logo. Wenig später traf auch die TCS-Patrouille ein. Es habe einen Stau gegeben, erklärt der Fahrer die Verspätung. Nur: In der Zwischenzeit war die Panne bereits behoben. 

Segmüller versteht die Welt nicht mehr: «Wieso bestellt der TCS eine Pa­trouille aus Bellinzona, wenn es im nahen Airolo eine Partnergarage gibt?» 

TCS-Sprecher Daniel Graf: «Partnergaragen werden nur bei Kapazitätsengpässen kontaktiert.» Zum Fall von Marc Segmüller erklärt er: «Der Kanton Tessin ist flächenmässig sehr gross, aber nicht dicht besiedelt. Da kann es vorkommen, dass die Distanz fürs Patrouillenfahrzeug bis zur Pannenstelle 50 bis 60 Kilometer beträgt.»

Auch beim Automobil-Club ACS müssen Mitglieder bei einer Panne die offizielle Nummer kontaktieren. Damit sei gewährleistet, «dass der Pannendienst bargeldlos erfolgt und alle ­versicherten Kosten übernommen werden», sagt Sprecherin Nadine Stucki.

Anders handhabt das der VCS: Die Mitglieder des Verkehrs-Clubs dürfen bei einer Panne eigenständig handeln und die Garage selber auswählen. Der Vorteil: «Der Pannendienst ist dadurch sehr schnell und zuverlässig», so Sprecher Matthias Müller.