Bei einer 60-Watt-Glühbirne wusste man, was man hatte: Sie kostete rund einen Franken, erreichte die volle Helligkeit gleich nach dem Einschalten und sorgte für flackerfreies, warmweisses Licht.
Doch das ist Vergangenheit. Die Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Nachfolgetechniken: Sie verbrauchen alle deutlich weniger Strom. Eco-Halogenglühlampen zum Beispiel brauchen für gleich viel Licht wie eine 60-Watt-Birne rund 30 Prozent weniger Strom. Leuchtstoff- und Sparlampen brauchen sogar rund 80 Prozent weniger Strom.
Sehr gutes Licht bei kleinem Stromverbrauch
Noch effizienter sind LED-Lampen (die Abkürzung steht für «Licht emittierende Dioden»). Zudem liefern gute Leuchtdioden sehr natürliches, angenehmes Licht. Sie sind deshalb eine zunehmend attraktive Alternative bei der Leuchtmittelwahl.
Doch wie kann man die LED-Technik mit normalen Leuchtmitteln vergleichen? Bisher konnte man sich an der Wattzahl orientieren, denn es galt: Je mehr Watt, desto heller. Sollen jedoch unterschiedliche Leuchtmittel nach ihrer Lichtstärke verglichen werden, hilft die Wattzahl nicht mehr weiter. Sie gibt lediglich an, wie viel Strom eine Lampe verbraucht. Entscheidend ist die Lichtmenge, die eine Lampe abgibt. Das Mass dafür heisst Lumen. Dazu zwei Beispiele:
- Eine 60-Watt-Glühlampe erzeugt 780 Lumen. Gute LED-Lampen benötigen für dieselbe Lichtmenge nur 11 oder 12 Watt. Das heisst: Gute LED-Lampen sind mindestens fünfmal so effizient.
- Ein 50-Watt-Halogen-Spot erzeugt 350 Lumen. Mehr als diese Lichtmenge erzeugt ein qualitativ guter LED-Spot mit bloss 8 Watt. Siehe dazu die Tabelle ganz oben auf dieser Seite. Um die Lichtleistung von klassischen Glühlampen und Leuchtdioden zu vergleichen, ist die Tabelle direkt darunter hilfreich.
Doch neben dem Energieverbrauch gibt es weitere Qualitätsanforderungen, damit Leuchtdioden speziell im Wohnbereich eine Alternative zu Glüh- oder Halogenglühlampen sind. Das Problem: Der LED-Markt entwickelt sich schnell. Gleichzeitig fehlt es an verbindlichen Standards und Anforderungen auf gesetzlicher Ebene. Das macht es möglich, dass nicht alle Hersteller bei der Produktedeklaration alle nötigen Informationen liefern, um ein Bild über die Qualität der Leuchtdioden zu ermöglichen.
Die Europäische Kommission hat immerhin einen freiwilligen Standard formuliert, der Qualitätsanforderungen an LED-Lampen definiert. Dies soll es den Konsumenten erleichtern, qualitativ hochwertige Produkte von minderwertiger Ware klar unterscheiden zu können. Gemäss diesem Standard müssen auf der Verpackung Angaben gemacht werden zu Leistungsaufnahme, Lichtstrom, Lebensdauer, Zahl der Ein-/Aus-Schaltzyklen, Farbtemperatur, Farbwiedergabeindex, Aufstartzeit, Dimmbarkeit, Abmessungen und Quecksilbergehalt.
Wichtig sind vor allem die folgenden Angaben:
- Farbwiedergabeindex: Der Color Rendering Index (CRI) oder Farbwiedergabeindex (Ra) gibt an, wie natürlich Farben im Licht einer Lampe wirken. Der Bestwert ist ein Ra-Wert von 100. Gute LED-Lampen haben einen Ra-Wert von 80 bis 95. Tipp: Halten Sie die Hand unter die leuchtende LED-Lampe. Erscheint die Farbe der Haut natürlich, ist die Farbwiedergabe gut.
- Farbtemperatur: Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Sie gibt den Blau- bzw. Rotanteil des Lichts an. Glühlampen (2700 Kelvin) und Halogenglühlampen (3000 Kelvin) erzeugen rötliches Licht, an das wir uns im Wohnbereich gewöhnt haben und das als Warmweiss bezeichnet wird. Für LED-Lampen im Wohnbereich sind deshalb minimal 2600 Kelvin und maximal 3000 Kelvin sinnvoll.
- Brenndauer: Gute LED-Lampen müssen mindestens 15 000 Stunden einwandfrei brennen, in weniger als 0,5 Sekunden volle Helligkeit erreichen und in gedimmtem Zustand nicht flackern. Bei vorzeitigem Ausfall sollte eine Ersatzgarantie von mindestens zwei Jahren gelten.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, kann man davon ausgehen, dass Leuchtdioden ihre Vorteile zur Geltung bringen. Sie verbinden dann die besonderen Qualitäten von Halogenlampen und Sparlampen: brillantes Licht und hohe Energieeffizienz.
LED-technik vermehrt auch im Wohnbereich
Auch für den Wohn- und Bürobereich gibt es eine wachsende Zahl von Leuchten mit integrierten LED-Lampen.
Dazu gehören formschöne Lese- und Schreibtischleuchten (Bild rechts), die im Verhältnis zur Stromeinsparung allerdings relativ teuer sind. Eine interessante Anwendung sind LED-Pendelleuchten (Bild ganz rechts): Sie liefern brillantes Licht und eignen sich als Ersatz für die beliebten Halogenpendelleuchten über Esstischen. Sie sparen 80 bis 90 Prozent Strom ein.
Die meisten Grossverteiler haben ein wachsendes Angebot von günstigen LED-Tischpendelleuchten. Auch im Fachhandel ist die Auswahl gross.
INTERNET-ADRESSEN
LED-Lampen: teure Anschaffung, tiefe Stromkosten
LED-Lampen sind im Vergleich zu Halogenglühlampen teuer. Berücksichtigt man auch die Betriebskosten, relativiert sich der hohe Preis jedoch.
Beispiel: Eine 12-Watt-LED-Lampe mit 810 Lumen, einer Lebensdauer von 25 000 Stunden, 100 000 Ein-/Ausschaltungen und einem guten Farbwiedergabeindex kostet 69 Franken. Über 15 Jahre Betriebszeit kommen jedoch nur Stromkosten von 36 Franken dazu (bei einem Preis von 20 Rappen pro Kilowattstunde). Das ergibt unter dem Strich Kosten von 105 Franken in 15 Jahren. Zum Vergleich: Bei einer gleich hellen 42-Watt-Halogenglühlampe belaufen sich die Strom- und Ersatzlampenkosten über dieselbe Zeitdauer auf rund 150 Franken.
Noch effizienter ist ein LED-Spot. Dieser erzeugt mit 3,8 Watt eine Lichtmenge von 209 Lumen, genau so viel wie ein 35-Watt-Halogenspot. Der LED-Spot mit einer Lebensdauer von 20 000 Stunden kostet zwar 34 Franken. In 15 Jahren verbraucht er aber nur Strom für 11 Franken. Total: 45 Franken. Ein vergleichbarer Halogenspot verursacht im gleichen Zeitraum Stromkosten von 105 Franken. Hinzu kommen aufgrund der kurzen Lebensdauer noch rund 50 Franken Ersatzkosten.
Kommt hinzu: Ein Dauertest des K-Tipp zeigt, dass vor allem Energiesparlampen die angegebene Brenndauer oft nicht erreichen oder im Lauf der Zeit an Helligkeit einbüssen. Nicht so LED-Lampen: In einem «Saldo»-Dauertest stieg bisher kein Produkt vorzeitig aus.
Die Vor- und Nachteile von Leuchtdioden
Einsatzmöglichkeiten
- LED-Lampen von guter Qualität
Sind eine Alternative zu Glühlampen oder - Eco-HalogenglühlampenLED-Spots von guter Qualität
Sind eine Alternative zu Eco-Halogen- oder herkömmlichen Halogen-Spots
Vorteile
- Hohe Energieeffizienz
- Sofort volle Helligkeit
- Bessere Farbwiedergabe als bei Sparlampen
- Lichtqualität wie Halogenlampen/-spots
- Kaum Abwärme im Lichtstrahl
- Eignung auch bei tiefen Temperaturen
- Sehr lange Lebensdauer (20 000 bis 30 000 Stunden)
Nachteile
- Erst ein Teil der Produkte ist dimmbar
- Unübersichtliches Angebot
- Grosse Qualitätsunterschiede
- Hohe Anschaffungspreise
- Schlechte Deklaration