Durchfall, Krämpfe, Fieber, Erbrechen – im schlimmsten Fall gar ein krankes Nervensystem: Das droht, wenn man sich eine Lebensmittelvergiftung durch Campylobakter-Bakterien einfängt.

Letztes Jahr meldeten die Schweizer Ärzte 8667 an Campylobacter erkrankte Personen nach Bern – so viele wie noch nie. Das geht aus der neusten Statistik des Bundes hervor.

Doch die Zahl der Erkrankten ist in Wirklichkeit viel höher. Längst nicht alle gehen zum Arzt, und nicht alle Ärzte melden die Infektionen nach Bern. Das deutsche Institut für Risikobewertung schätzt die Zahl der Infizierten auf das Zehnfache der gemeldeten. 

Häufigster Grund für die Infektion ist Poulet-fleisch. Jedes dritte Poulet-produkt hat den Erreger in sich, wie K-Tipp-Stichproben zeigten (siehe Ausgabe 12/12). Insbesondere bei einheimischer Ware, Bio-Poulets und Produkten mit Haut ist das Risiko besonders gross. Gefrorene Poulets hingegen sind oft unbelastet.

In einem aktuellen Bericht schreibt der Bund von einer «sich langsam aufbauenden Epidemie». Der K-Tipp warnte immer wieder vor der zunehmenden Verbreitung des Erregers in Schweizer Poulets. Doch die Behörden und die Geflügelzüchter handeln nur zögerlich. Tat­sache ist: In Neuseeland wurde die Zahl der Infektionen mit der Einführung eines Grenzwertes für Campylobacter-Bakterien im Pouletfleisch mehr als halbiert. Trotzdem ist in der lau­fenden Revision des Schweizer Lebensmittel-rechts kein Grenzwert vorgesehen.   


Tipps: Der richtige Umgang

  • Die Verpackungen sofort in den Abfall werfen.
  • Darauf achten, dass der Saft des rohen Fleisches nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt.
  • Hände, Geschirr, Lappen und Geräte nach Kontakt mit ­rohem Pouletfleisch gut reinigen.
  • Rohes und gegartes Fleisch konsequent trennen.
  • Das Fleisch gut durchbraten.