Wegen Falschinformation kritisierte Greenpeace Werbekampagnen von Erdölvereinigung und Gasindustrie. Die Lauterkeitskommission hat die Beschwerde der Umweltorganisation nun grösstenteils gestützt. 

Einige Werbeaussagen der Erd­öl- und der Erdgasindustrie stiessen bei Greenpeace auf Kritik. Die Aussagen seien «unrichtig und irreführend». Die ­Umweltorganisation beschwerte sich bei der Schweize­rischen Lauterkeitskommission. Das ist eine Selbstkontrollorganisation der Werbebranche.

Die Lauterkeitskommission hat Greenpeace nun grösstenteils recht gegeben. Die gemachten Werbeaussagen seien nur un­genügend oder gar nicht belegt. Folgende Behauptungen dürfen gemäss der Lauterkeitskommission in der Werbung nicht mehr gemacht werden:

  • «Erdgas belastet die Umwelt weniger als Heizöl, Holzschnitzel, Pellets oder importierter Kohlestrom»; 
  • «Heute ist die klimapolitisch wirksamste Massnahme, Heizöl durch Erdgas zu ersetzen»;
  • «Der Ersatz einer alten Ölheizung durch eine neue Ölheizung ist in jedem Fall die günstigste Variante»;
  • «Die Ölheizungstechnik ist häufig der wirkungsvollste und wirtschaftlichste Weg zu sparsamerem Energieverbrauch und mehr Klimaschutz»;
  • «Bei der Wahl des Heizsystems ist es umweltmässig betrachtet nahezu gehüpft wie gesprungen, für welche Anlage man sich entscheidet».

Als zulässig erachtet die Lauterkeitskommission hin­gegen folgende Aussage des Verbands der Gasindus­trie: «Wer jetzt auf eine neue Erdgasheizung setzt, dem dankt die Natur.» Dass eine neue Heizung in der Regel umweltfreund­licher sei als eine alte, sei «offensichtlich richtig».

Die Erdölvereinigung sagt gegenüber dem K-Tipp, man sei «sensibilisiert», doch man werde «die Kommunikation nicht grundsätzlich ändern». Thomas Hegglin vom Verband der Schweizerischen Gasindustrie weist darauf hin, die Hauptbotschaft sei nicht beanstandet worden. 

Georg Klingler von Greenpeace ist erfreut über den Entscheid. Dennoch bleibe «ein fahler Nach­geschmack». Seitens der Gas- und Erdölbranche «wäre es ehrlicher gewesen, auf die ­Schäden der vom CO2-Ausstoss verursachten Klimaerwärmung hinzuweisen».