Auf dem Müesli Farmer-Croc bio nature steht gross: «Hoher Ballaststoffgehalt». Und auf dem Farmer-Croc mit Apfel und Zimt: «Ballaststoffquelle». Die Müesli enthalten 6 beziehungsweise 4 Prozent Balaststoffe.

Das ist nicht besonders viel. Aber es reicht gerade dafür, dass die Migros damit werben darf, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Dieses verlangt nämlich für die Angabe «Hoher Ballaststoffgehalt» 6 Prozent, für die Angabe «Ballaststoffquelle» 3 Prozent.


Haferflocken haben mehr Ballaststoffe

Die Migros hat jedoch Produkte im Sortiment, die wesentlich mehr Ballaststoffe enthalten und erst noch günstiger sind. Aber dort fehlen die Werbeangaben (siehe ­Tabelle).

So dürften die Corn-flakes ohne weiteres als «Ballaststoffquelle» beworben werden. Und ganz einfache Hafer­flocken haben laut Gesetz sogar einen «hohen Ballaststoffgehalt».

Doch warum wirbt die Migros nur bei teuren Produkten mit den Ballaststoffen, wenn doch günstige mindestens so gesund sind? Bei den Farmer-Croc-Müesli sei das Design an jenes der Farmer-Riegel ange­glichen worden, erklärt Migros-Sprecherin Monika Weibel. Dort habe es auch ovale Hinweise auf der Vorderseite.

Und bei den günstigeren ­Müesli habe es durchaus auch Angaben zum Ballaststoffgehalt. Und zwar bei den Nährwertan­gaben. Oder, wie es der K-Tipp ausdrückt: im Kleingedruckten.