Alle Händler haben bei Töffzubehör die gleichen, viel zu teuren Preise», klagt saldo-Leser Michael S. aus Allschwil BL. Zudem gebe keiner Rabatte. Eine saldo-Stichprobe bestätigt diesen Eindruck. Beispiel: Motorradkoffer der Marke Givi. Bei sechs Schweizer Anbietern kosten der schwarze Givi Top Case V 46 stets 415 Franken und das lackierte Modell E 52 Maxia 499 Franken.

Gleiche Preise fanden sich auch bei weiteren Modellen und Produkten anderer Marken. Ausnahmen sind rar. Der Markt spielt offenbar nicht. Die Stichprobe ergab zudem, dass die Schweizer Preise bis 25 Prozent über den deutschen liegen können. Wer den Koffer V 46 bei www.mml-motorradzubehoer.de bestellt, spart gegen 100 Franken. Den E 52 Maxia gibts fast 80 Franken billiger.

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat nun den Schweizer Markt für Motorradzubehör geprüft. Ergebnis: «Ein Teil der Händler hat den Eindruck, dass die Preise der Importeure verbindlich sind», sagt Weko-Vizechef Patrick Krauskopf. Die Weko hat daraufhin Givi-Generalimporteur Hostettler aus Sursee vorgeladen. Behörde und Firma einigten sich auf eine klarere Deklaration der Preise.

So lässt das Unternehmen aktuelle Kataloge einsammeln und einstampfen. Im Katalog 2009, auf Websites und in Inseraten steht künftig ausdrücklich: «Die Preise sind für den Handel unverbindlich.» Zudem betont Hostettler in einem Brief an die Händler, dass jeder Ware aus dem Ausland importieren könne. Kunden können die Preisliste online einsehen. Firmenchef Hanspeter Meyer glaubt, dass «wir mit der Anpassung unserer Preisangaben einen Beitrag dazu leisten, dass die Preise im Schweizer Motorradmarkt klarer werden».

Mehr Wettbewerb erhofft sich Krauskopf. Er empfiehlt, beim Kauf von Töffzubehör den Händler um Rabatt zu fragen: «Spricht er von fixen Preisvorgaben, ist das Unsinn. Es darf gefeilscht werden.»