Neigezüge können dank spezieller Konstruk­tion schneller durch Kurven fahren. Der Haken: Einige Fahrgäste reagieren in diesen Zügen mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Herzklopfen. Dies belegen zahlreiche Leserreaktionen an den K-Tipp und Einträge in SBB-Foren. Zurzeit verkehren insgesamt 44 «ICN»-­Züge unter anderem auf den Strecken St. Gallen–Zürich, Zürich–Genf und Zürich–Lugano. Bisher waren die Neigezüge auf den ­Anzeigetafeln in Bahnhöfen oder im Kursbuch mit «ICN» ausgewiesen. Damit ist seit ­Dezember Schluss: Die SBB haben die Bezeichnung gestrichen. Wer nicht mit Neigezügen reisen will, muss nun den Fahrplan auf der SBB-Website oder die App aufrufen. Dort steht bei ICN die Bemerkung «TT» für «Tilting Train» (Deutsch: Neigezug). 

Wer kein Internet hat, muss das Zugpersonal fragen, einen SBB-Schalter ­suchen oder eine teure Telefonauskunft über die SBB-Hotline (Fr. 1.19 pro Minute) einholen. Keine Lösung ist das gedruckte Kursbuch. Denn darin fehlen die Bezeichnungen «ICN» und «TT» ebenfalls. 

An den SBB perlt die Kritik ab. «Die Zugbezeichnungen im Fernverkehr der SBB wurden vereinfacht und zusammengefasst. Sie informieren den Kunden über das Schnelligkeits- und Komfortniveau der Verbindung im nationalen Fernverkehr», erklärt ein Sprecher dem K-Tipp.