Kombiangebote: Teuer und unnötig

Telefonieren, Fernsehen und Surfen in einem Paket und zum Pauschalpreis: Das ist zwar bequem, aber meist teuer. Der K-Tipp sagt, wie man Gebühren senken kann.

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K-Tipp 17/2012

12.10.2012

Letzte Aktualisierung:
15.10.2012

cet/cb

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Ein Schweizer Haushalt gibt für Internet, TV, Handy und Telefon pro Monat im Schnitt 207 Franken aus. Das zeigen Zahlen der amtlichen Fernmeldestatistik. Das ist europäische Spitze.

Die Telecomunternehmen ködern die Kunden zunehmend mit Kombiangeboten und Pauschaltarifen. Abgerechnet wird dabei nicht der tatsächliche Verbrauch. Der Kunde zahlt einen monatlichen Pauschalpreis, in dem alle Leistungen inbegriffen sind. Und: Wer seine Abos für Telefon, Fernsehen, Internet oder Handy bei der gleichen Firma kauft, könne Geld sparen.

Was die Telecomkonzerne aber gerne verschweigen:

Inbegriffen heisst nicht inbegriffen

Beispiel: Das günstigste Kombiabo für Festnetztelefon, Internet und TV kostet bei Sunrise pro Jahr 1020 Franken. Doch beim Telefon ist nur der Anschluss inbegriffen. Mit jedem Telefonanruf fallen zusätzliche Kosten an.

Versprechen werden nicht gehalten

Beispiel: Beim Swisscom-Angebot TV-Basic sollen über 200 TV-Sender zur Verfügung stehen. Nur wer gründlich sucht, findet heraus, dass das Senderangebot «standortabhängig» ist. Das heisst: Je nachdem, wo man wohnt, empfängt man unter Umständen nicht alle Sender.

Viele Leistungen braucht man nicht

Beispiel: Beim Power-Combi von Cablecom für rund 1200 Franken pro Jahr kann man unter anderem gratis ins Festnetz von Andorra, Gibraltar, Malta oder der Färöer-Inseln telefonieren. Wer aber ins Schweizer Mobilnetz anruft, zahlt 35 bis 45 Rappen pro Minute.

Kombiangebote mit den teuersten Abos

Beispiel: Beim Kombiangebot Vivo tutto von Swisscom gibts nur die teuren Handyabos Infinity für 54 bis 144 Franken pro Monat. Günstigere Abos wie zum Beispiel das Natel entry für 25 Franken pro Monat können nicht kombiniert werden.

Fazit: Auf den ersten Blick sind die Kombiangebote und Pauschaltarife bequem. Doch mit den Inklusiv-Angeboten zahlt der Kunde unter dem Strich oft mehr, als wenn er passende Angebote bei verschiedenen Unternehmen kaufen würde.

Spartipps für Telefon, Fernsehen, Handy und Internet

1. Festnetztelefon

Wer nicht täglich stundenlang telefoniert, fährt günstiger, wenn er den Festnetzanschluss kündigt und auch von zu Hause mit dem Handy telefoniert. Beispiel: Swisscom-Kunden zahlen pro Jahr rund 300 Franken Anschlussgebühren – egal, ob sie ihren Festnetzanschluss wenig oder gar nicht benutzen.
Wer einen Festnetzanschluss braucht, fährt mit einem Kabelanschluss günstiger. Die monatlichen Gebühren betragen meistens 14 Franken, bei manchen regionalen Kabelgesellschaften sind sie noch günstiger. Für Mieter: Die Gebühr für den Kabelanschluss ist oft in den Nebenkosten inbegriffen.
Beim Telefonieren per Internet (Skype oder Voip) fallen die Grundgebühren ebenfalls weg. Auch beim Telefonieren entstehen keine weiteren Kosten, falls auch das Gegenüber die entsprechende Software installiert hat. Achtung: Anrufe auf normale Telefone und Handys sind kostenpflichtig.

2. Fernsehen

Beim Satellitenempfang fallen keine monatlichen Kosten an. Ein Start-Set mit Antenne und Empfänger bekommt man schon für rund 330 Franken. Um die Schweizer HD-Programme sehen zu können, ist zudem eine Zugangskarte (Sat-Access-Karte) nötig. Diese kann man beim Schweizer Fernsehen oder unter broadcast.ch/ordercard.aspx für 60 Franken bestellen.
Auch mit einem Kabelanschluss kann man sich die monatlichen Abokosten sparen. Voraussetzung ist ein moderner Fernseher mit CI+-Steckplatz. Dort kann man die sogenannte DigiCard einstecken. Sie kostet einmalig 99 Franken. Bei einigen Kabelgesellschaften ist der Empfang sogar gratis.
Gratis-TV-Empfang gibt es auch übers Internet bei Anbietern wie Zattoo, Wilmaa und Teleboy.
In der Deutschschweiz sind die Sender SF 1, SF 2, SF info, RTS 1 und RSI 1 auch per Antenne digital zu empfangen. Voraussetzung dafür: Antenne und Fernseher mit DVB-T-Unterstützung.

3. Handy

Preisvergleiche zeigen immer wieder: Die meisten Handybenutzer würden mit Prepaid günstiger fahren als mit einem Abonnement. Grund: Man zahlt nur für das, was man auch effektiv braucht.
Benutzen Sie ein kostenloses WLAN-Netz, um mit dem Handy ins Internet zu gelangen. So spart man den teuren Zugang übers Handynetz. Gut zu wissen: Viele haben zu Hause oder im Geschäft bereits WLAN. Ausserdem bieten auch diverse Restaurants und öffentliche Gebäude Gratiszugang.
Dank spezieller Programme für moderne Smartphones kann man kostenlos SMS verschicken. Als einfach und sicher gelten die Apps MySMS, Yuilop, Chato und iMessage. Voraussetzung ist ein Internetzugang.

4. Internet

Beim TV-Anschluss von Cablecom ist bereits ein Internetzugang inbegriffen. Dieser ist zwar vergleichsweise langsam, aber für gelegentliches Surfen reicht er aus. Wer keinen Kabelanschluss hat und nur sporadisch ins Internet geht, kann zum Beispiel DSL start von Swisscom nützen. Dabei fallen keine Abo-Gebühren an. Verrechnet wird einzig die Nutzungsdauer pro Stunde.
Die Internetprovider überbieten sich mit schnellen Internetzugängen. Tatsache ist: Meist reichen 5000 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) völlig aus. Angebote mit bis zu 100 000 kbit/s sind nur dann sinnvoll, wenn sich mehrere Familien oder Nachbarn einen Zugang teilen.
Regionale Internetprovider haben oft attraktive Angebote. So kostet beispielsweise der günstigste Internetanschluss im oberen Rheintal bei Rii-Seez-Net nur gerade 29 Franken pro Monat. Das ist 5 Franken günstiger als das vergleichbare Angebot von Swisscom.

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