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28.02.2012
Sandra B. war erstaunt über die Nachricht ihrer Freundin Annette H.: «Ich hoffe du kriegst diese Nachricht rechtzeitig. Ich habe einen Ausflug nach Madrid in Spanien gemacht und dabei wurden meine Tasche mit Reisepass, Bargeld und meine Kreditkarten gestohlen», schrieb diese. Und bat ihre Freundin um Geld via Überweisungsdienst Western Union.
Diese wusste nichts von der Spanien-Reise und fragte nach. Es zeigte sich: Annette H. ist weder in Madrid, noch hat sie Geldprobleme.
Jemand hatten deren E-Mail-Account gehackt. In einem sogenannten Phishing-Mail gaben die Täter sich als E-Mail-Dienst Yahoo aus. Und forderten Annette H. auf, sich einzuloggen, um ihre E-Mail-Adresse zu bestätigen. So kamen die Internet-Betrüger an die Zugangsdaten.
Der K-Tipp rät:
- Keine Vorschüsse: Finger weg, wenn jemand Sie per Mail auffordert eine Transaktion zu tätigen. Wenn es sich um einen Freund handelt: Stellen Sie ihm zuerst persönliche Fragen, die nur er beantworten kann.
- Seriöse Unternehmen versenden nie E-Mails mit der Bitte, sich irgendwo einzuloggen.
- Falls Sie von Freunden auf komische Emails angesprochen werden: Sofort Passwort ändern.
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Western Unions zwieliechtiges Desinteresse
Obige "Scam-Mails" trudeln immer mal wieder bei mir ein. Dieses letzte Mal dachte ich allerdings aus bestimmten Gründen, es wäre ev. eine gute Idee, Western Union darüber zu informieren, um weitere Versuche zu unterbinden. Weit gefehlt. "Anastasia" mit osteuropäischem Akzent leierte ihr Sätzchen herunter "Wenn Sie betrrogen sind, inforrmieren Sie die Polizei und antworten auf keine weiteren Emails". Nach dem dritten Versuch einer Erklärung, einen Betrugs-VERSUCH vereiteln zu wollen, wobei mich die Frau andauernd unterbrach und mich im Gegenzug ermahnte, sie fertigreden zu lassen, platzte mir der Kragen und ich bat um Verbindung mit einem Supervisor, worauf sich Anastasias roboterhafte Arroganz verdoppelte. Wie auch immer, mit der Frau war kein Weiterkommen möglich. So versuchte ich eine erneute Verbindung und musste feststellen, dass meine Nummer blockiert worden war. Die Betrugsabteilung von Western Union hatte offenbar kein Interesse, meine Meldung entgegenzunehmen, obwohl ich genügende Hinweise hatte. Ein zweiter Versuch bei der anderen Kundenhotline von Western Union brachte immerhin einen weniger arroganten Mitarbeiter dazu, mir wenigstens eine Emailadresse zu nennen, an die ich die Scam-Mail schicken könne. (Wie ich inzwischen vernommen habe, werden solche Mails nur bearbeitet, wenn es sich um Phishing mit falscher Western Union Adresse handelt. Alles andere landet im digitalen Papierkorb.) Offenbar überprüft genannte Western Union-Filiale, auf die das Geld eingezahlt werden soll, keine Identität. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt - könnte das Geschäftsmodell von Western Union es etwa Betrügern so leicht machen? Der Vergleich mit besser kontrollierten Zahlungsdienstleistern wie Paypal lässt eine Antwort zu: Ja.
Bei einer Passwortänderung...
...sollte man auch die Sicherheitsfrage und alternative E-Mail-Adresse (beide zum Rücksetzen des Passworts) ändern und auf Nachrichtenfilter prüfen, die eingehende Mails automatisch an ein anderes Konto weiterleiten. Fortgeschrittene Betrüger halten sich damit eine Hintertür offen, damit sie auch nach einer Passwortänderung durch den Kontoinhaber noch auf das geklaute Konto zugreifen können.